Saalbach/München – Linus Straßer musste sich gedulden. „Da drüben irgendwo“, sagte der Slalom-Shootingstar nach der Krönung der besten Weltcup-Saison seiner Karriere, da stand seine Frau Maria mit der gemeinsamen Tochter auf dem Arm. „Die Kleine wollte gleich zu mir ins Ziel“, meinte Straßer –doch der Herr Papa war „leider“ noch beschäftigt: Als Dritter beim Slalom von Saalbach-Hinterglemm durfte er zum fünften Mal in diesem Winter zur Siegerehrung. Danach aber, versprach der Sieger von Kitzbühel und Schladming lächelnd, „hole ich die Kleine ab“.
Das tat er mit der nächsten Trophäe und einem „sehr guten Gefühl“. Denn: „Es war eine unglaubliche Saison“, meinte der 31 Jahre alte Münchner, „das Finale hat das unterstrichen.“ In der Tat: Straßer war am Zwölferkogel als Zweitplatzierter in den letzten Lauf des Winters gegangen und ließ sich dort auch von einer frühen Schrecksekunde nicht beirren. Am Ende musste er sich auf der WM-Piste von 2025 nur dem Norweger Timon Haugan sowie Slalom-Gesamtsieger Manuel Feller aus Österreich geschlagen geben.
Im Ziel applaudierte neben Ehefrau Maria und Legende Maria Höfl-Riesch auch Lena Dürr, deren ebenfalls sehr erfolgreicher Winter mit vier Podestplatzierungen beim 97. Weltcup-Sieg von Mikaela Shiffrin mit Slalom-Rang 15 endete. Im Riesenslalom, bei dem sich Lara Gut-Behrami mit fast 33 Jahren als älteste Gesamtsiegerin der Geschichte die große Kristallkugel und die Disziplinwertung sicherte, belegte Dürr Platz 21. Alles in allem sei der Winter „sehr cool“ gewesen, sagte sie.
Wie Straßer hinter Feller belegte Dürr hinter Shiffrin in der Slalom-Wertung Rang zwei. „Das macht mich schon stolz“, sagte die 32-Jährige. Straßer meinte, Sieger Feller habe sich die erste Kugel „hoch verdient“. Und er? „Ich hatte schon öfter eine gute Saison“, meinte Straßer, „bin aber dann oft nach dem Januar ziemlich abgefallen.“ Diesmal aber fuhr er bis zum Ende konstant top. sid