Die Bayern scheitern an ihren Nerven

von Redaktion

68:70 in Valencia – Basketballer mit herbem Rückschlag

Valencia – Es war die bislang wohl größte Reifeprüfung, vor die die Basketballer des FC Bayern in dieser Saison gestellt worden. Und die Art wie die Münchner durchfielen bringt eine unschöne Erkenntnis mit sich: Man ist wohl doch noch eine Nummer zu klein für Europas Elite. Mit dem 68:70 (37:45) beim BC Valencia haben die Münchner wohl vorentscheidenden Boden verloren im Rennen um die Play-Ins.

Pablo Laso hatte sich ja seinen Weg ausgedacht, wie den zuletzt schwächelnden Spaniern beizukommen sein würde. Bretter kontrollieren, Valencia kompromisslos aus der eigenen Zone fernhalten – in etwas das hatte der Bayern-Coach seinen Schützlingen vorgegeben.

Doch es zeigte sich schnell: Der Weg dorthin würde kein leichter sein. Die Bedeutung des Spiels schien schwer auf den Münchner Schultern zu lasten. Valencia spielte, Valencia kombinierte – auch dank des findigen Ex-Bayern Stefan Jovic. Und Valencia war einfach wacher als die Gäste. Ein Fall für Serge Ibaka, so würde man nach deen Erfahrungen dieser Spielzeit vermuten. Doch auch der NBA-Dauerbrenner erwischtee einen fürchterlichen Start. Handelte sich schnell zwei Fouls ein und musste zuschauen. Mit bis zu 14 Punkten Rückstand waren die holpernden Bayern gut bedient.

Mal wieder blieb den Münchnern nichts anderes übrig, als sich langsam in die Partie hinein zu robben. Sylvain Francisco ist so ein Mann, der ein Spiel verändern kann. Versuchte er nach Kräften. Heraus kam zumindest schon einmal ein Signal: Jawohl, Valencia, wir sind noch da.

Und dann ist da natürlich Devin Booker. Der kantige US-Amerikaner, dessen Rückholaktion Bayerns Basketballchef Marko Pesic beharrlich als den „Königstransfer“ des Sommers bezeichnet – so etwas wie den Harry Kane der Basketballer also. Booker präsentierte sich zuletzt schon in Ausnahmeform. Und er war es auch diesmal, der den Kampf mit den Gastgebern aufnahm, bis er im Schlussviertel verletzt vom Feld musste. Trotzdem: 9 seiner 16 Punkte sammelte Booker alleine in der besten Bayern-Phase direkt nach dem Wechsel ein, garnierte das mit sechs Rebounds.

Das zeigte Wirkung. Die Münchner arbeiteten sich auch in der Defensive langsam auf das Format, das sie in dieser Spielzeit zu einem der abwehrstärksten Ensembles der Königsklasse gemacht hatte. Und so entwickelte sich eben doch das Drama, das viele von Beginn an erwartet hatten.

In dem dann aber doch Valencia die etwas besseren von vielen angekratzten Nervenkostümen hatte. Weil den Bayern in einer niveauarmen aber hoch spannenden Schlussphase ohne Booker schlicht die offensiven Optionen fehlten um Valencia entscheidend zu überlisten.  rp

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