Frankfurt – Den Saison-Ausklang verfolgte Anna-Lena Forster erkältet vor dem Fernseher, zur Übergabe ihrer Kristallkugeln quälte sie sich aber doch. Den Lohn für einen fast perfekten Winter wollte sich die Monoskifahrerin selbst abholen.
22 Siege bei 22 Starts, vier kleine Kristallkugeln – und der Triumph im Gesamtweltcup: Forster war in einer eigenen Liga unterwegs. „Das ist schon cool“, sagte die 28-Jährige: „Mit den Ergebnissen bin ich zufrieden.“ Rundum glücklich ist sie aber nicht, sie sorgt sich um ihren Sport.
In ihrer Klasse hatte sie nur wenige Konkurrentinnen, bei den Rennen in Japan war sie gar einzige Starterin. Eine andere Siegerin gab es nur, als Forster krank fehlte. „Das nervt mich schon“, sagte die Athletin.
„Ich mache Leistungssport, um mich mit anderen zu messen. Die Saisonleistungen seien „schwierig“ einzuschätzen. Ursächlich dafür seien „viele Faktoren“. „Der Skisport ist nicht auf dem aufsteigenden Ast.“ Dazu kämen das Karriereende von Topläuferinnen, Probleme in der Nachwuchsarbeit, begrenzte finanzielle Mittel und fehlender Zugang zu teuren Monoskibobs.
Forster braucht Motivationsreize und orientiert sich an den Mono-Männern. „Ich schaue sie mir in Video-Analysen an. Im Vergleich, habe ich noch viel Potenzial“.Seit 2021 arbeitet sie mit einer Mentaltrainerin zusammen, die ihr „Hilfsstrategien“ gebe. Gerne würde sie diese gegen ein breites Starterfeld anwenden. „Ich bin guter Dinge, dass sich das wieder ändern wird“. Mit Blick auf das „coole“ Fernziel Cortina 2026. SID