Nagelsmann schützt seinen Kapitän

von Redaktion

Lob für Gündogan – Auswechslung kein Indiz für eine Degradierung

Frankfurt/Main – Bei seiner Auswechslung wusste Ilkay Gündogan genau, wo er zuerst hingehen musste. Der Weg führte zu Toni Kroos, dem er die Kapitänsbinde an den Arm streifte. Viel war zuletzt gesprochen worden über die Situation Gündogans durch die Rückkehr des Real-Stars. In der Team-Hierarchie könnte der eher ruhige Dirigent abfallen.

Beim 2:1 gegen die Niederlande – in seinem 75. Länderspiel – zeigte Gündogan zwar keine Galavorstellung, aber er war stärker als beim 2:0 in Frankreich. Julian Nagelsmann gefiel noch mehr als die Leistungssteigerung die Reaktion des 33-Jährigen zwischen den Partien. „Er war sehr selbstkritisch, sagte, ‘ich habe zu viele Bälle verloren’. Es war auch eng auf der Position zentral. Aber der Umgang mit der Situation war top“, lobte der Bundestrainer – und ordnete Gündogans Auftritt gegen Oranje so ein: „Heute war er stabiler.“

Die Auswechslung sei kein Indiz für eine Degradierung, sondern eine Schutzmaßnahme auf Empfehlung des Teamarztes. „Bei Barcelona spielt er jedes Spiel 90 Minuten, weil die viele Verletzte haben. Er war nicht taufrisch, das spürt er auch“, sagte Nagelsmann und blickte Richtung EM-Sommer. „Wir wollen ihn topfit haben.“

Auf der Zehnerposition sind dann viele Rollenspiele denkbar. Leroy Sané ist nach dem Ende seiner Sperre von Nagelsmann dort vorgesehen, Thomas Müller ist als Backup denkbar. Und gegen Oranje zeigte Chris Führich als direkter Ersatzmann für Gündogan, dass er frische Impulse einbringen kann.

Gündogan hatte demonstriert, dass er zwischen Jamal Musiala und Florian Wirtz mit seiner Ruhe das Spiel sortieren kann. Zaubern, so hatte der Barcelona-Profi schon vor dem Frankreich-Spiel gesagt, könnten dann seine jungen Nebenleute. dpa

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