Bayern-Streit um Davies eskaliert

von Redaktion

Berater des Linksverteidigers moniert Vorgehen der Münchner – Eberl antwortet

VON MANUEL BONKE UND VINZENT TSCHIRPKE

München – Die Zukunftsplanung von Alphonso Davies entwickelt sich mehr und mehr zum Streitthema an der Säbener Straße. Der Vertrag des Kanadiers läuft am 30. Juni 2025 aus. Bereits vor einigen Wochen hatte der FC Bayern dem 23-Jährigen ein neues Angebot zur vorzeitigen Vertragsverlängerung mit einem geschätzten Jahressalär von 14 Millionen Euro vorgelegt, doch Davies und sein Berater Nick Huoseh haben noch nicht darauf reagiert – und die Münchner Verantwortlichen um Sportvorstand Max Eberl und Sportdirektor Christoph Freund machen nun Druck.

Sie wollen noch Anfang April eine Entscheidung, um die Kaderplanung weiter vorantreiben zu können. „Wir haben Alphonso ein sehr konkretes, wertschätzendes Angebot gemacht. Irgendwann im Leben muss man dann ja oder nein sagen“, sagte Eberl diese Woche im Interview mit der „Sport Bild“. Berater Househ ließ sich in der „Bild“ wie folgt zitieren: „Es ist nicht fair, dass Alphonso jetzt angegriffen wird. Wir standen vor einem Jahr kurz vor einer Einigung. Dann wurde die gesamte Vereinsführung ausgetauscht.“

Danach hätten Spieler und Management sieben Monate lang nichts gehört, obwohl man versucht habe, zum Verein Kontakt aufzunehmen: „Jetzt bekommen wir ein Ultimatum und sollen innerhalb von zwei Wochen reagieren, weil der Verein unter Druck steht und lange gebraucht hat, um sich in der Führung neu aufzustellen? Das ist nicht fair.“ Darüber hinaus sei immer noch nicht geklärt, wer in der kommenden Saison Trainer der Mannschaft sein werde.

Darum haben sich Davies und sein Manager dazu entschlossen, nicht auf das Ultimatum zu reagieren – sie wollen erst am Saisonende entscheiden, wie und ob es mit dem Spieler in München weitergeht. Es bleibt aber mehr als fraglich, ob die sportliche Leitung der Bayern so lange auf eine Zu- oder Absage von Davies wartet.

Das stellte Eberl unmissverständlich am Sky-Mikrofon klar: „Wir denken, dass wir ein sehr faires und korrektes Angebot abgegeben haben. Ich kann nicht auf den Sankt Nimmerleinstag warten und sagen, dass die Entscheidung irgendwann vom Himmel fällt. Entscheidungen müssen kommen, von allen Seiten.“

Sollten die Zeichen tatsächlich zeitnah auf Trennung stehen, ist klar wohin der Weg des Linksverteidigers führt: zu Real Madrid.

Die kolportierte Ablöse für einen Wechsel zu den Königlichen beträgt zwischen 40 und 50 Millionen Euro. Lange Zeit hatte man in München gehofft, Davies werde der erste 100-Millionen-Verkauf.

Die zukünftige Mannschaft der Münchner soll rund um Jamal Musiala aufgebaut werden. Der Offensivspieler ist aus Sicht von Eberl unverkäuflich und soll „das Gesicht des FC Bayern in der Zukunft werden“: Jamal ist ein Spieler, der extrem große Freude bereitet. Der den FC Bayern extrem verkörpert.“ Der 21-Jährige spielt seit 2020 bei den Bayern, sein aktueller Vertrag in München läuft bis 2026.

Bayern machen Druck, das gefällt dem Berater nicht

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