Kampf gegen den Pokalfluch

von Redaktion

Bayern-Frauen mit Zuversicht ins Halbfinale gegen Frankfurt – Ziel: das erste Double

München – Der FC Bayern und der DFB-Pokal, das war in den letzten Jahren keine Erfolgsgeschichte. Die Männer schafften es seit vier Jahren nicht mehr ins Pokalfinale, in diesem Jahr werden sie aufgrund der Blamage bei Drittligist Saarbrücken nicht nach Berlin reisen. Bei den Bayern-Frauen fällt die Bilanz noch verheerender aus, man könnte fast schon von einem Pokalfluch sprechen. Überhaupt nur ein einziges Mal in der Geschichte der Frauen-Abteilung konnte im Jahr 2012 der Pokal gewonnen werden.

In den folgenden Jahren reichte es nur zu einer weiteren Finalteilnahme, bei der sich die Bayern-Frauen 2018 in einem dramatischen Elfmeterschießen dem VfL Wolfsburg geschlagen geben mussten. Tatsächlich waren es seit damals Jahr für Jahr die Wölfinnen, die die Pokalträume der Münchnerinnen beendeten. Vor dem Halbfinale gegen Eintracht Frankfurt am Sonntag im Campus-Stadion (15:45 Uhr) will Trainer Alexander Straus nicht zu viele Gedanken an diese lange Durststrecke verschwenden. „Ich kann nicht darüber sprechen, was hier vor 2022 passiert ist. Ich kann nur über letztes Jahr sprechen und da war Wolfsburg im Halbfinale unser Problem“, erinnerte sich der Norweger an die bittere 0:5-Niederlage im eigenen Stadion.

Angesichts dieser Bilanz ist es erstmal positiv, dass es diesmal erst im Finale zum Duell mit Wolfsburg kommen könnte. Andererseits scheint Frankfurt derzeit fast der unangenehmere Gegner für die Bayern-Frauen zu sein. Beim Bundesliga-Spiel vor drei Wochen machte die Eintracht lange Zeit das Spiel und berannte beim Stand von 1:1 das Bayern-Tor, der durchaus glückliche Siegtreffer gelang aber der Straus-Elf. „Ich rechne am Sonntag wieder mit einem sehr engen Spiel. Wir haben ein paar Anpassungen vorgenommen und hoffen, dass wir aus dem Spiel in Frankfurt gelernt haben“, sagte Straus. Die Eintracht habe eine sehr gute Mannschaft, erklärte der Trainer weiter, „sie haben Nationalspielerinnen auf allen Positionen.

Außer Lisanne Gräwe, aber sie war zuletzt gegen Bremen wahrscheinlich die beste Spielerin auf dem Platz.“Bei der gelobten Mittelfeldspielerin hingegen sitzt der Stachel der Bundesliga-Niederlage noch tief. „Wir haben das Zeug dazu, ins Finale einzuziehen und glauben an uns.

Wir haben noch eine Rechnung mit Bayern offen, da kann alles passieren“, schickte Gräwe eine Kampfansage nach München.

Die Bayern-Frauen wollen davon unbeirrt ihre Erfolgsserie fortsetzen und den Schwung vom 4:0-Sieg im Spitzenspiel in Wolfsburg am vergangenen Wochenende mitnehmen. Die Meisterschaft ist der Mannschaft kaum noch zu nehmen, Bayern-Präsident Herbert Hainer gab kürzlich den erstmaligen Gewinn des Doubles als Ziel aus. Der Pokalfluch soll in diesem Jahr endlich ein Ende haben. CHRISTIAN STÜWE

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