Trainer-Transfermarkt

Viele Namen, viele Fragen

von Redaktion

GÜNTER KLEIN

Unser Mitgefühl allen Transferjournalisten. Wir dachten, in diesem relativ neuartigen Beruf könne man vom 1. Februar bis 30. Juni in Urlaub gehen, weil nahezu alle Spielerwechselfenster verriegelt sind – aber nein: Unruhe herrscht am Markt. Der Trainer wegen. Weil die ja jederzeit sagen können: Ich unterschreibe anderswo. Und wenn dann mal einer wie Xabi Alonso seinem Verein, Leverkusen, zusichert, dass er bleibe, gerät das Karussell keineswegs ins Stocken – denn es springt der nächste auf, um dabeizusein auf der wilden Fahrt. Wer wird der Neue in Liverpool, Barcelona, bei Bayern, der deutschen Nationalmannschaft?

Die großen Fragen also lauten:

Wie schnell könnte Roberto Di Zerbi Deutsch auf Trapattoni-Niveau lernen? Denn dann würde man ihn in München lieben.

Könnte Julian Nagelsmann sich überwinden, zu dem Club zurückzugehen, der ihn hinterrücks während des Skiurlaubs rauswarf? Und würde der Fünfjahresvertrag noch einmal von vorne beginnen?

Wäre Sandro Wagner lieber einflussreichster und bester Bundesliga-Co-Trainer oder Interims-Bundestrainer und wahres Mastermind des deutschen Fußballs?

Wird Hansi Flick mit neuem Management und neuem Hüftgelenk noch einmal eine Option für Spitzenclubs – oder schaut man auch in Barcelona und Liverpool vorsorglich die Graugänse-Szene aus „All or Nothing“ an?

Was macht Christian Streich, wenn seine Familie am fünften Ferientag sagt, er solle mal wieder rausgehen?

Welche europäischen Stadion-Tiefgaragen, in denen man dem Schiedsrichter auflauern kann, kennt Fiesling Jose Mourinho noch nicht?

Bei Zeitungen an welchen Standorten ruft Ralf Rangnick an, dass er beim örtlichen Club im Gespräch sei?

Welcher Verein von Weltrang würde sich gerne von Urs „Erst den Klassenerhalt sichern“ Fischer erden lassen?

In wen könnte Thomas Tuchel sich schockverlieben, mit wem könnte er herausragende Trainingseinheiten erleben, die die Spiele umso rätselhafter erscheinen lassen?

Alles ist offen und klar nur: Transferjournalismus bestimmt auch den April, Mai, Juni. Einzige Erleichterung: Trainer müssen nicht extra zum Medizin-Check. Wer ein Einstellungsgespräch etwa mit Max Eberl (Kippe, Espresso) übersteht, ist fit für alles, was kommt.

Guenter.Klein@ovb.net

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