München – Spielführerin Alexandra Popp: verletzt. Vize-Kapitänin Svenja Huth: zurückgetreten. Abwehrchefin Marina Hegering: verletzt. Zum Start in die EM-Qualifikation fahnden die deutschen Fußballerinnen zwangsläufig nach neuem Führungspersonal. Nur gut, dass Giulia Gwinn ihre Bewerbung längst eingereicht hat. „Ich möchte Verantwortung übernehmen und das auch verkörpern“, betonte die 24-Jährige. Nach zwei überstandenen Kreuzbandrissen ist die Außenverteidigerin vom deutschen Meister FC Bayern bereit für eine tragende Rolle im Nationalteam. Auf und neben dem Platz.
Ihr Credo lautet, „dass es uns als Team hilft, wenn jüngere Spielerinnen Verantwortung übernehmen – neben dem Platz, aber vor allem auch im Spiel.“ Also schnappt sich Gwinn im DFB-Trikot ohne Zögern den Ball, wenn ein Elfmeter für Deutschland gepfiffen wird. „Da gehe ich voran, verstecke mich nicht. Wer sich wegduckt, bewirkt nichts.“
Mit ihren über 600 000 Followern auf Instagram gilt Gwinn als unangefochtene Social-Media-Queen der DFB-Frauen. Doch in eine Schublade will sie deswegen nicht gesteckt werden. „Ich bin keine Influencerin“, betonte Gwinn in Bayern Münchens Mitgliedermagazin 51: „Ich möchte immer als Fußballerin gesehen werden.“ Dieses „Drumherum“ sei letztlich nur „eine schöne Nebensache“.
In ihrem Hauptjob geht es mit den Vize-Europameisterinnen am Freitag (20.30 Uhr/ARD) in Österreich und gegen Island am Dienstag (18.10 Uhr/ZDF) in Aachen.