Kampf statt Krampf

von Redaktion

Was der FC Bayern vom DFB lernen kann – und gegen Arsenal dringend umsetzen muss

München – Im beschaulichen Heidenheim an der Brenz bestreitet der FC Bayern am Samstag (15.30 Uhr, Sky) die Generalprobe für den Königsklassen-Kracher drei Tage später in der Weltstadt London. Dort erwartet der FC Arsenal das Münchner Star-Ensemble am Dienstag zum Viertelfinal-Hinspiel. Für diese Partie gibt es im Vorfeld eine klare Ansage von Präsident Herbert Hainer mit auf den Weg, der sich im Bayern-Magazin 51 wie folgt zitieren lässt: „Nach dem überzeugenden 3:0 im Rückspiel gegen Lazio Rom hat unsere Mannschaft mit den beiden Siegen danach beim 8:1 gegen Mainz und 5:2 über Darmstadt wieder einmal gezeigt, zu was sie in der Lage ist, sobald sie alle Qualitäten abruft.“

Diese allerdings ließen die Bayern beim 0:2 gegen Dortmund auf allen Ebenen vermissen. Hainer ist für das Viertelfinal-Duell trotzdem positiv gestimmt: „Wir sind der FC Bayern, wir gehen die Aufgabe Arsenal zuversichtlich an – unser nächstes Ziel ist ganz klar das Halbfinale.“ Um die Minimal-Chance auf den einzigen Titel in dieser Saison zu wahren, erhoffen sich Hainer und die restliche Führungsriege ein anderes Gesicht der Mannschaft, getreu dem Motto: Kampf statt Krampf! Wie das gelingen kann, hat die deutsche Nationalmannschaft jüngst eindrucksvoll bewiesen. Wie?

Mit Leidenschaft: Das Feuer fehlte den Münchnern gegen Dortmund komplett. Nicht zum ersten Mal in dieser Saison, wie ein Blick auf die gelaufenen Kilometer in dieser zeigt. Zum Vergleich: Mit 2999,3 Kilometern Laufleistung sind die Bayern-Kicker Schlusslicht im Vergleich aller Bundesligisten. Tabellenführer Bayer Leverkusen belegt mit 3211,1 Kilometern Platz fünf, Heidenheim rangiert mit einer Laufdistanz von 3270,1 Kilometern auf Platz zwei. Mit hungrigen Spielern wie Robert Andrich schaffte es Bundestrainer Julian Nagelsmann, die Leidenschaft auch beim DFB zurückzubringen. Bayern könnte dafür auf junge Spieler wie Mathys Tel statt Leroy Sané setzen, der seit Monaten im Formtief steckt.

Mit Hierarchie: Die ist bei Bayern unter Trainer Thomas Tuchel komplett verloren gegangen. Beim DFB hat sie Nagelsmann innerhalb kürzester Zeit mit Toni Kroos wieder installiert. Tuchel könnte Stars wie Joshua Kimmich wieder stärken. Auch in der Abwehr braucht er einen klaren Chef. Beim DFB ist es Antonio Rüdiger, bei Bayern könnte Matthijs de Ligt die Rolle ausführen.

Mit Teamgeist: Beim DFB kämpfte jeder für jeden. So konnte auch Superstar Kylian Mbappé aus dem Spiel genommen werden. Die Bayern sollten bei den Mannschaftstreffen klarer kommunizieren, um Aufgaben zu verteilen. Lothar Matthäus kritisierte in seiner „Sky“-Kolumne: „Es gibt in dieser Mannschaft zu viele Spieler und auch Menschen drum herum, die weder wissen noch vorleben, was es heißt, für Bayern München zu arbeiten.“ M. BONKE/P. KESSLER

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