Berlin – Mit Blick auf den Eiffelturm noch einmal bei den Olympischen Spielen aufschlagen – Laura Ludwig hat das große Ziel vor Augen. „Eins weiß ich sicher: Ich möchte nicht als Touristin nach Paris reisen“, stellte Deutschlands Beachvolleyball-Star jüngst in einer ZDF-Doku klar. Noch hat sie das Ticket nicht sicher, das nationale Rennen um die Qualifikation ist hart umkämpft. Und Ludwig ist mit Louisa Lippmann mittendrin.
Das Duo hat sich mit dem bislang größten gemeinsamen Erfolg auf der internationalen Pro-Tour im brasilianischen Saquarema am Sonntag für die heiße Phase in Stellung gebracht. Denn die Silbermedaille beim Challenge-Turnier, der zweithöchsten Wettbewerbskategorie, bedeutete für das Team „LLLL“ mehr als nur den Sprung auf das Podest. „Das Resultat war ein wichtiger Schritt Richtung Olympia-Qualifikation“, sagte Ludwig.
Mit dem zweiten Platz schoben sich Ludwig und Lippmann im Olympia-Ranking des Weltverbandes FIVB mit nun 6500 Punkten vor ihre nationalen Konkurrentinnen Karla Borger und Sandra Ittlinger (6080). Auch das derzeit beste deutsche Team Svenja Müller und Cinja Tillmann (6900) ist wieder in Reichweite. Bis zum 9. Juni können die Duos noch wichtige Zähler für die Qualifikation sammeln. Pro Nation und Geschlecht können jeweils nur zwei Teams nach Paris fahren.
„Man schaut natürlich immer wieder auf die Liste“, gab die Rio-Olympiasiegerin zu und lachte, „aber wir versuchen, uns daran nicht festzuhalten und weiter an den Sachen zu arbeiten, die wir im Spiel umsetzen wollen. Das braucht viel mentale Anstrengung“. Knapp eineinhalb Jahre nach ihrem Debüt als Duo auf der Pro-Tour geht es für Ludwig und die ehemalige Hallenvolleyballerin Lippmann auch immer noch darum, sich bestmöglich als Team weiterzuentwickeln. Das Wichtigste sei, „viel zu lernen und Erfahrung zu sammeln“, sagte Ludwig.
Mit einem fünften Platz beim Elite16-Turnier, der höchsten Kategorie auf der Pro-Tour, waren Ludwig und Lippmann in Doha bereits gut in das Jahr gestartet, dabei herrschte vor wenigen Monaten noch eine ganz andere Stimmung. Nach dem enttäuschenden WM-Aus in der Runde der letzten 32 hatte Ludwig mit den Tränen zu kämpfen. Direkt nach solchen Ergebnissen kämen eben „manchmal Zweifel“, räumte sie in der ZDF-Dokuserie „Ludwig und Lippmann: Road to Paris 2024“ ein.
Für „das Gemüt, die Überzeugung, das Selbstbewusstsein und die Selbstsicherheit“ sei die Silbermedaille nun „extrem wichtig“ gewesen, betonte die 38-Jährige: „Ich bin sehr stolz auf uns, dass wir im zweiten Turnier der wichtigen Olympia-Saison viel von dem umsetzen konnten, was wir uns vorgenommen haben.“
Für Ludwig wären es bereits die fünften Sommerspiele, für Lippmann die ersten. Alles ist auf das große Ziel ausgerichtet, Saquarema sei ein „großer Schritt nach vorne“ gewesen, schrieb Lippmann auf Instagram. Das Duo ist „hungrig auf mehr“. sid