John Degenkolb kehrte ein bei Freunden. Müde, aber glücklich ließ der deutsche Radprofi im Velo Club Roubaix den Sonntagabend nach seinem Höllenritt über das legendäre Kopfsteinpflaster Nordfrankreichs unter Gleichgesinnten ausklingen. Die „Amis de Paris-Roubaix“ hießen den Deutschen willkommen, auch mit Junioren-Fahrern tauschte sich der Routinier aus.
„Paris-Roubaix fließt durch meine Adern“, sagte Degenkolb, „es ist einfach das brutalste und härteste Rennen, das man sich vorstellen kann. Nichts ist mit diesem Rennen vergleichbar. Es ist einfach großartig, hier und Teil dieses Stücks Radsporttradition zu sein.“
Degenkolbs Liebe für die „Königin der Klassiker“ hatte ihn am Sonntag abermals über die Holperpisten getragen. Die 121. Ausgabe wurde wieder zu einer körperlichen und mentalen Grenzerfahrung. An deren Ende war Degenkolb hin- und hergerissen.
Lange hatte „Dege“ mit den Besten um den siegreichen Weltmeister Mathieu van der Poel („Phänomenal, einfach eine andere Liga“) mitgehalten, er kämpfte sich nach Rückschlägen zurück, fuhr den berüchtigten Wald von Arenberg mit einem Platten und spielte seine große Erfahrung aus. Platz elf und 4:47 Minuten Rückstand im Velodrom von Roubaix stellten den Sieger von 2015 dennoch nur bedingt zufrieden. Die „Hölle des Nordens“ machte ihrem Namen alle Ehre.