Schickt Ferrari den Falschen weg?

von Redaktion

Carlos Sainz fährt wie entfesselt, muss aber Hamilton weichen

Hamburg – Carlos Sainz grinste. „Ich bin gut drauf, fahre auf einem hohen Level“, sagte der Ferrari-Fahrer. Platz drei in Japan, wieder der Beste vom Rest der Formel-1-Welt. Und: wieder vor Teamkollegen Charles Leclerc. Langsam stellen sich viele Fans die Frage: Schickt Ferrari den Falschen weg?

Denn: Während Ferrari erst den Vertrag mit Leclerc verlängert hat, ersetzt das Traditionsteam Sainz im nächsten Jahr durch Lewis Hamilton. Das scheint dem Spanier neuen Schwung zu gebe. „Ich habe das Momentum“, sagte Sainz. Der 29-Jährige holte in Australien nicht nur den einzigen Saisonsieg für die Roten, immer wenn er fahren konnte, war der „Smooth Operator“ schneller als Leclerc. 3:0 steht es nach Rennergebnissen, 2:1 im Qualifying-Duell. Und wenn Sainz in Saudi-Arabien wegen einer Operation nicht ausgefallen wäre, würde er in der WM-Wertung wohl vor seinem Teamkollegen liegen.

„Lässt man Max Verstappen außen vor, ist er aktuell der Mann in Form“. Sainz hat eine Erklärung: „Wir haben das Auto verbessert.“ Doch Leclercs Ferrari ist auch schneller geworden und geht schonender mit den Reifen um. Ihm wird nachgesagt, dass er das Zeug zum Weltmeister hat. Und dennoch stiehlt ihm Sainz die Show. „Ich würde lügen, wenn ich sage, dass ich glücklich darüber bin“, sagte Leclerc. Und doch darf er nächstes Jahr neben Hamilton den berühmtesten roten Rennwagen steuern. Sainz wird ein „Arbeitsloser“, wie er scherzte.

Doch so weit wird es nicht kommen, zu stark präsentiert er sich. Drei Rennen, dreimal Podium. Das sind starke Bewerbungsschreiben. Sainz ist „mit einigen Teams im Gespräch“,sagte er und hofft, dass er „eher früher als später“ einen neuen Vertrag unterschreiben kann. Spekulationen gibt es unter anderem über eine Rückkehr zu Red Bull. Nach den starken Leistungen zuletzt ist sich nicht nur Leclerc sicher: „Carlos hat zahlreiche Möglichkeiten.“Und Ferrari wird sich vielleicht noch ärgern.  sid

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