Sané dreht in London auf

von Redaktion

Starker Sololauf und entscheidend in der Offensive – Kimmich: „Er hat das Spiel getragen“

London – Leroy Sané war „not amused“ als ihn Bayern-Trainer Thomas Tuchel im Emirates Stadium nach 66 Minuten auswechselte. „Zu früh“, blaffte der Offensivspieler seinen Coach an. Der begründete seine Entscheidung, Sané aus dem Spiel zu nehmen, wie folgt: „Am Ende hatte ich das Gefühl gehabt, dass er etwas gehumpelt hat. Dann habe ich ihn vorsichtshalber ausgewechselt. Für ihn ist eine Auswechslung immer zu früh. Ich habe aber gesehen, dass er nicht mehr rund läuft und die Laufduelle nicht mehr mit 100 Prozent bestreitet.“

Sportvorstand Max Eberl nahm die Verletzung von Serge Gnabry (Muskelfaserriss im linken hinteren Oberschenkel) als mahnendes Beispiel und sprang seinem Trainer zur Seite: „Wir haben mit Serge genau das erlebt, was wir vermeiden wollten. Dass du einen, der aus der Verletzung kommt, sehr lange spielen lassen musstest. Das wollten wir bei Leroy vermeiden, deshalb haben wir ihn vorher rausgenommen. Ich finde das vollkommen richtig. Wir brauchen die Jungs fürs Rückspiel.“

Sané war bis zu seiner Auswechslung der überragender Mann auf dem Feld (Note 2). Das 1:1 durch Serge Gnabry leitete er gedankenschnell mit einem feinen Pass auf Leon Goretzka ein. Als er wenig später einen überragenden Sololauf startete, war er nur mit einem Foulspiel im Strafraum zu stoppen. Den fälligen Elfmeter verwandelte Harry Kane zur zwischenzeitlichen 2:1-Führung. Nur wenige Minute später hätte er seiner Leistung die Krone aufsetzen können, doch der Linksfuß zögerte beim Abschluss – und so blieb ihm ein Treffer verwehrt. Das schmälerte die starke Leistung aber nur geringfügig, wie auch Joshua Kimmich betonte: „Defensiv hat sich jeder reingehauen, aber in der Offensive war Leroy derjenige, der das Spiel getragen hat. Er war für mich ein ganz entscheidender Spieler.“

Sané hat in London zweifelsohne Argumente für eine baldige und vorzeitige Vertragsverlängerung gesammelt, sein Arbeitspapier läuft im Sommer 2025 aus. Aber woran hakt es noch? „Es gibt verschiedene Dinge, von denen es abhängt. Aber ich denke momentan nicht wirklich darüber nach“, gab sich der Offensivkünstler in London erst vage und verriet dann: „Meine Verantwortlichen sind in Kontakt mit dem FC Bayern. Das wird in den nächsten Wochen wahrscheinlich ein bisschen intensiver sein.“

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