„Arsenal war kein Brustlöser“

von Redaktion

Müller zur Stimmungslage der Bayern – Tuchel gegen Köln auf der Tribüne

VON VINZENT TSCHIRPKE, MANUEL BONKE UND PHILIPP KESSLER

München – Von aufgehellter Stimmung beim FC Bayern nach dem 2:2 gegen Arsenal wollte Thomas Müller nichts wissen. „Es ist überhaupt nichts gelöst!“, sagte der Nationalspieler beim Benefizlauf „Giro di Monaco“ am Freitag. Zwar sei beim Rekordmeister zuvor in der Liga auch nicht alles schlecht gewesen. Doch ebenso wenig ist das positive Resultat in London nun für Müller Grund genug, um sich selbst auf die Schultern zu klopfen. „Natürlich ist eine grundsätzliche Unzufriedenheit da, wenn man auf das Gesamtbild schaut: wo wir in der Bundesliga stehen, wie unsere Statistik ausschaut und wie oft wir in der Liga schon verloren haben“, sagte der Angreifer.

„Wir haben Probleme damit, konstant Spiele zu gewinnen. Wir haben immer mal wieder gute Spiele dabeigehabt – aber es war eben nicht, wie man es vom FC Bayern eigentlich gewohnt ist“, so der Routinier.

Müller will die Spannung vor der Partie gegen Köln an diesem Samstag (15.30 Uhr, Sky) hochhalten – und „weg von Superlativen“, also von Schwarzweiß-Malerei. Das Arsenal-Spiel „war weder ein Brustlöser, noch war es vorher ganz katastrophal. Dass unsere Ansprüche andere sind, ist schon tausendmal erklärt. Das ist auch allen Beteiligten klar. Wir schauen morgen einfach, dass wir gegen Köln Spaß haben und ein gutes Spiel machen.“

Dass sein Team dann vier Tage später gegen Arsenal voll fokussiert sein wird, steht für ihn außer Frage. „Für Mittwoch ist sowieso alles angerichtet: Die Stadt freut sich. Jeder, der ins Stadion geht, freut sich auf ein super Spiel. Man hat es in den anderen Champions-League-Spielen gesehen“, so Müller über das Rückspiel am Mittwoch (21.00 Uhr, DAZN). „Es waren super Spiele, super enge Spiele mit vielen Toren. Werbung für den Fußball! Für alle Beteiligung. Auf dem Niveau geht es eben Spitz auf Knopf.“

Der kommende Kracher gegen die Arteta-Elf beschäftigte auch Thomas Tuchel auf der Pressekonferenz am Freitag. Vor allem die Frage, wer den gelbgesperrten Alphonso Davies vertreten und gegen den schnellen Bukayo Saka verteidigen soll, gilt es für den Trainer zu beantworten. Für das Bundesligaspiel gegen Köln kündigte er deshalb an, dass mit Raphael Guerreiro und Noussair Mazraoui beide möglichen Ersatz-Linksverteidiger starten werden. Der Plan dahinter sei es, „den Spielern, die weniger oder nicht gespielt haben, Rhythmus zu geben.“ Auch der zuletzt erkrankte Aleksandar Pavlovic wird laut Tuchel „ein paar Minuten“ bekommen.

Kurios: Tuchel selbst darf die Partie nur auf der Tribüne verfolgen, ist nach seiner vierten Gelben Karte bei der Pleite in Heidenheim für das Duell gegen Köln gesperrt. „Ich schaue das Spiel in der Loge“, kündigte Tuchel an. Den Trainer äergert es, dass er in der Halbzeit nicht zum Team sprechen darf..

Ebenfalls nicht mit dabei ist Leroy Sané. Der Flügelspieler habe nach dem 66-Minuten-Einsatz am Mittwoch „eine Reaktion gezeigt“ und muss deshalb gegen den Tabellensiebzehnten pausieren. Die Schmerzen am Schambein könne Sané „im laufenden Betrieb nicht auskurieren“. Mit Blick auf die kommenden Wochen fügte Tuchel hinzu: „Das wird in der laufenden Saison und bei der EM so bleiben.“

Aber: Nach Informationen unserer Zeitung ist die Tendenz bei Sané durchaus positiv, sein Heilungsprozess geht in die richtige Richtung. Die EM-Teilnahme scheint für den Offensivstar also nicht ernsthaft in Gefahr.

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