Es geht noch um den Aufstieg

von Redaktion

Wichtiges Platzierungsspiel für deutsche Eishockey-Frauen

Utica/München – Das Viertelfinale haben die deutschen Eishockey-Frauen verloren, 0:1 gegen Tschechien. Normal ist es so: Wer nicht weitergekommen ist im Turnier, fährt heim. In diesem Fall nicht: Ein Spiel bleibt noch, es hat sich aus dem Verlauf der anderen Viertelfinals ergeben. Am Samstag spielt Deutschland bei der Weltmeisterschaft der Frauen im amerikanischen Utica gegen die Schweiz um Platz fünf.

Ein Platzierungsspiel, unnötig wie ein Kropf? Überhaupt nicht. Es geht 2024 schon um den sicheren Klassenerhalt 2025. Wenn die deutschen Frauen am Samstag (17 Uhr/MagentaSport) die Schweizerinnen besiegen, übernehmen sie deren Platz in der höheren der beiden WM-Gruppen. Es ist der sehr spezielle Modus der Frauen-WM: Um absurd deutliche Resultate zu vermeiden, die unausweichlich wären, wenn die etablierten Nationen Kanada und USA auf China, Japan oder Dänemark träfen, wurde eine sportliche Zweiklassengesellschaft innerhalb eines Turniers geschaffen. Die Top Fünf bilden eine eigene Gruppe, sie sind automatisch fürs Viertelfinale qualifiziert, aus der Reihe der fünf schwächeren Mannschaften kommen drei dazu. Die Schweiz wurde Letzter in der A-Gruppe und unterlag im Viertelfinale Finnland (1:3), nun muss sie ihren Platz gegen Deutschland, den Souverän der B-Gruppe (vier Siege, 13:2 Tore) verteidigen.

Mit seinem strukturierten Spiel überzeugte das deutsche Team unter seinem kanadischen Cheftrainer Jeff MacLeod auch gegen die favorisierten Tschechinnen. „Wir sind jetzt eine andere Mannschaft als im November in Landshut“, sagte Kapitänin Daria Gleißner. Beim Deutschland Cup vor fünf Monaten war man 0:8 abgeschossen worden. Jetzt hingegen hat man die Spielerinnen aus den amerikanischen Colleges dabei und eine ganz andere Klasse. „Ich glaube, wir haben Tschechien ein bisschen frustriert, sie haben uns nicht so stark erwartet“, resümierte Profi-Torhüterin Sandra Abstreiter, die nun noch einmal ran muss.  gük

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