Streitbarer Chef: Türkgücü-Boss Taskin Akkay. © IMAGO
Türkgücü sucht Verstärkung für die anstehende Regionalliga-Saison und geht dabei kreative Wege. Die Münchner werben für ein viertägiges Sichtungstraining. Dafür lädt der Verein Interessierte ein, an der Heinrich-Wieland-Straße ihr Können unter Beweis zu stellen. „Wir wollen Spielern mit Qualität eine Plattform bieten“, erklärt TGM-Präsident Taskin Akkay die Maßnahme. Doch diese Plattform hat ihren Preis: Die Verantwortlichen verlangen 299 Euro pro Nase – und das stößt auf Gegenwind. „Egal, was Türkgücü macht, die Welt geht unter“, entgegnet Akkay. „Es ist ein Angebot für Spieler, auf sich aufmerksam zu machen. Wir bekommen jeden Monat zehn Bewerbungen, denen wir nicht nachgehen können.“ Der Grund für die hohe Nachfrage, bei den Neuperlachern vorzuspielen, begründet Akkay mit dem Standortvorteil München. Im näheren Umkreis der Landeshauptstadt sei Türkgücü die einzige Mannschaft, die Regionalliga-Fußball spielt. Akkay hofft, durch die Maßnahme gerade unterklassigen Fußballern die Möglichkeit zu geben, noch einmal einen großen Karrieresprung zu machen. Die Kritik, der Verein spiele mit dem Traum vieler junger Menschen, kann Akkay nicht nachvollziehen. „Türkgücü München muss wie jeder andere Verein oder Organisation wirtschaften. Jede Woche werden Fußballcamps für große Summen angeboten“, so Akkay.