Es dauerte keine Stunde, bis sich Thomas Müller nach seiner Nominierung für die Heim-Europameisterschaft zu Wort meldete. „Logischerweise freue ich mich auf die Europameisterschaft im eigenen Land. Aber wir müssen schon etwas tun dafür. Ich werde einpeitschen und Gas geben“, sagte der Routinier in einem kurzen Video in den Sozialen Medien. Müller hat Bock – und auch deswegen will Bundestrainer Julian Nagelsmann nicht auf den erfahrenen Offensivmann verzichten. Immerhin ist er mit 128 Länderspielen der erfahrenste Akteur im DFB-Aufgebot.
Die Rolle des 34-Jährigen beschrieb Nationalcoach wie folgt: „Er ist einer mit einer großen Aktivität. Thomas ist auch gut von der Bank, er ist immer on fire, hat immer Lust auf Fußball. Er hat immer Aktionen, hat Momente, die besonders sind.“ Zwar sei Müller nicht mehr für die Startelf gesetzt, trotzdem sei er laut Nagelsmann „weiterhin sportlich wertvoll als Joker und darüber hinaus durch seinen Charakter wertvoll“. Der Bundestrainer bezeichnete Müller als „Connector“, also als Verbinder der verschiedenen Gruppen im Team: „Thomas kann mit den Rappern – und mit denen, die jodeln!“.
Dass Müller seine Rolle als Ergänzungsspieler akzeptieren kann, hat er in der laufenden Saison beim FC Bayern unter Beweis gestellt – anders als Teamkollege Leon Goretzka. Das dürfte ein Hauptgrund gewesen sein, weshalb er kein EM-Ticket ausgestellt bekam, ebenso wie Dortmund-Verteidiger Mats Hummels. „Ich hatte mit beiden längere Gespräche. Sie sind enttäuscht, das ist verständlich. Ich hatte schon als Vereinstrainer Probleme mit diesen Gesprächen, das ist nicht schön“, berichtete Nagelsmann und stellte klar: „Am Ende muss ich als Cheftrainer eine Entscheidung im Sinne der Mannschaft treffen.“
BOK, PK