Ex-VfL-Spieler und Edelfan: Leon Goretzka. © IMAGO
Bochum – Mit hängenden Köpfen trotteten die Spieler des VfL Bochum durch das Ruhrstadion, auf der Tribüne wurde der niedergeschlagene Edelfan Leon Goretzka getröstet. Der VfL habe „als Team heute verkackt“, fasste Ersatzkapitän Kevin Stöger die Leistung seiner Mannschaft zusammen, angeschlagen von der 0:3 (0:1)-Pleite gegen Fortuna Düsseldorf und dem Pfeifkonzert der sonst so treuen VfL-Fans.
„Brutal niedergeschlagen und enttäuscht“ war Trainer Heiko Butscher. „Wir haben uns viel vorgenommen – die Jungs haben alles investiert“, versicherte er. Selbst die Fans, die über weite Strecken des Spiels für Gänsehaut-Stimmung sorgten, äußerten ihren Unmut. „Wir wollen euch kämpfen sehen!“, hallte es nach dem Treffer zum 0:3 durch das Stadion. Nach Abpfiff gab es neben Pfiffen auch deutliche Ansagen der verärgerten Fans.
Die vor wenigen Wochen noch so große Hoffnung auf den Klassenerhalt ist nur noch gering, noch nie drehte eine Mannschaft einen Drei-Tore-Rückstand aus einem Relegations-Hinspiel. Bochum braucht am Montag (20.30 Uhr) in Düsseldorf ein Fußballwunder, um den siebten Bundesliga-Abstieg der Vereinsgeschichte noch abzuwenden. Ein Slapstick-Eigentor durch Philipp Hofmann (13.), ein Tor nach Konter von Felix Klaus (64.) und ein Abstauber von Yannik Engelhardt (72.) sorgten für die unerwartet deutliche Niederlage. Bochum agierte über weite Strecken gerade im Vergleich zu dem 1:4-Debakel bei Werder Bremen stark verbessert, an Kampfgeist mangelte es diesmal nicht, einzig Durchschlagskraft und das nötige Glück fehlten dem Noch-Bundesligisten.
Die Bochumer müssen es nun mit dem Mut der Verzweiflung versuchen. Abwehrspieler Keven Schlotterbeck brachte die Situation auf den Punkt: „Heute hast du so eine Schelle bekommen, dass du am Montag alles oder nichts spielen kannst. Entweder fährst du mit 0:6 nach Hause oder hast die Chance, das zu drehen. Ich glaube noch dran. Der VfL Bochum wird nie untergehen. Am Montag ist alles möglich. Der Fußball schreibt verrückte Geschichten“, sagte Schlotterbeck.
SID