Jetzt geht‘s los: Barca-Coach Hansi Flick. © dpa
Barcelona – Hansi Flick war noch keine 24 Stunden im Amt, da bekam er von Spaniens Presse schon den ersten Stempel aufgedrückt. „Flicki-Flaka“ werde der neue deutsche Hoffnungsträger beim FC Barcelona einführen, schrieb die „Marca“, eine Mischung aus druckvollem deutschen Spiel und dem legendären Ballbesitzfußball Barcas vergangener Tage unter Pep Guardiola (genannt Tiki-Taka).
Die Erwartungen an den Ex-Bundestrainer beim Traditionsclub sind riesig. Er beerbt das gescheiterte Vereinsidol Xavi und soll dem zuletzt schwächelnden Riesen wieder zu altem Glanz verhelfen. Flick selbst war überwältigt von den ersten Eindrücken auf spanischem Boden. „Es ist eine große Ehre und ein Traum für mich“, sagte Flick. Er werde sein „Bestes geben, um diesen Club zu Erfolgen zu führen. Der Club und ich haben dieselbe Philosophie, ich werde es lieben.“ Nach tagelanger Hängepartie unterschrieb der 59-Jährige endlich seinen Vertrag bis 2026. „Mein Hunger nach Titeln ist extrem groß. Wir können zusammen sehr viel erreichen“, sagte Flick.
In den ersten Tagen bekam der gebürtige Heidelberger schon einen guten Eindruck von seinem künftigen Umfeld. Die ersten Paparazzi hatten Flick bereits am Dienstagabend bei der Einfahrt in die Tiefgarage eines Hotels in der Innenstadt von Barcelona erwischt. Beim gemeinsamen Abendessen mit Barca-Präsident Joan Laporta lauerten dann Dutzende Medienvertreter und Fans ihrem neuen Hoffnungsträger auf. Die Presse wärmte, natürlich, das epische 8:2 des FC Bayern in Barcelona im Viertelfinale der Champions League 2020 wieder auf. Aus jener Saison also, die Flicks Münchner seinerzeit mit dem historischen Sextuple, also sechs Titeln in einer Spielzeit, abschloss.
Flick wird nach Udo Lattek (1981 bis 1983) und Hennes Weisweiler (1975 bis 1976) erst der dritte deutsche Coach bei den Katalanen. Er soll laut Medienberichten drei Millionen Euro netto pro Jahr verdienen, dazu kämen hohe Erfolgsprämien. Seit seiner Entlassung beim DFB im September 2023 war Flick ohne Job gewesen. Beim FC Bayern hatte er in seiner kurzen Amtszeit von 2019 bis 2021 sieben Titel geholt.
Auf Flick wartet allerdings eine schwierige Aufgabe, das hatte Xavi noch vor seinem Abgang klargemacht. „Ich möchte dem neuen Trainer sagen, dass er leiden wird und dass er geduldig sein sollte“, hatte der 44-Jährige seinem Nachfolger mit auf den Weg gegeben.
SID