Roglic: Über die Dauphiné zur Tour-Form

von Redaktion

München – Unter der Sonne Spaniens bewältigte Primoz Roglic ein krachend volles Programm. Im Höhencamp der Sierra Nevada schuftete der slowenische Radstar des deutschen Bora-hansgrohe-Teams leidenschaftlich, um sich in Topform zu bringen. Einerseits. Andererseits verfolgte Roglic beeindruckt, wie sein Landsmann Tadej Pogacar die Konkurrenz beim Giro d‘Italia wegfrühstückte und endgültig zum Topfavoriten für die Tour de France avancierte.

Das TV-Studium zeigte Roglic eindrücklich, wie derzeit das Maß aller Dinge aussieht. Er selbst muss nun ab Sonntag beim Criterium du Dauphine, wo er knapp zwei Monate nach seinem Sturz bei der Baskenland-Rundfahrt sein Comeback feiert, einen Leistungsnachweis erbringen. Vier Wochen vor der Tour (ab 29. Juni) könnte dies Aufschluss geben, ob der Traum vom ersten Toursieg ein halbwegs realistischer ist.

„Es sieht sehr gut aus“, sagte Roglics Sportdirektor Rolf Aldag während des Giro: „Natürlich hat er Zeit verloren, aber jetzt produziert er im Training wirklich gute Werte. Ich denke, es geht ihm gut.“ Wie Roglic darüber denkt, lässt sich nur vermuten – er hält sich seit dem Crash am 4. April einigermaßen bedeckt.

Der Massensturz im Baskenland hatte die Saisonplanung der Top-Rundfahrer über den Haufen geworfen. Anders als der Belgier Remco Evenepoel und Tour-Titelverteidiger Jonas Vingegaard kam Roglic an jenem April-Nachmittag zwar ohne Knochenbrüche davon, sein geschundener Körper benötigte jedoch eine wochenlange Pause.

Die Dauphiné mit ihren fünf Bergankünften und einem Zeitfahren ist traditionell die Tour-Generalprobe. In den vergangenen zwölf Jahren gewann der Dauphine-Sieger sechsmal auch die folgende Tour de France. Bei Roglic klappte das Orakel nicht. 2022 siegte er und crashte sich wenig später aus der Tour.
SID

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