Mit Liebe ins Verderben?

von Redaktion

Tsitsipas zwischen Freundin, Bruder und Titelträumen – Becker kritisiert Dreifach-Start des Griechen

Kennt sich aus mit Liebe: Boris Becker. © Brandt/dpa

Schwere nächste Runde: Carlos Alcaraz. © dpa/Ena

Die Tsitsipas-Brüder: Stefanos und Petros bei ihrem Auftaktdoppelsieg in Paris. © AFP

Das Tennis-Traumpaar: Stefanos Tsitsipas mit Freundin Paula Bados – beiden Spiele in Paris zusammen Mixed-Doppel. © Instagram/Tsitsipas

Paris – „Es hat alles mit Liebe zu tun.“ Stefanos Tsitsipas‚ Begründung für seinen ungewöhnlichen Dreifach-Start bei den French Open erweicht auch Boris Beckers Herz. „Ich bin der Erste, der versteht, wenn man aus Liebe Dinge macht, die man mit normalem Menschenverstand nicht machen würde“, sagte die Tennis-Ikone. Dann wandte er sich direkt an den Griechen: „Stefanos, liebe deine Freundin und deinen Bruder weiter – aber bitte nach dem Turnier. Konzentriere dich auf den Titel. Das ist doch viel zu anstrengend.“

Bei den French Open steht der Grieche im Viertelfinale gegen Spaniens Tennisstar Carlos Alcaraz und tritt gleichzeitig mit seinem Bruder Petros im Doppel sowie mit seiner Freundin Paula Badosa im Mixed an. „Das macht keiner außer Tsitsipas“, sagte Becker kopfschüttelnd: „Der ist schlecht beraten, sorry!“ Oder ist genau das Gegenteil der Fall? Die Aufmerksamkeit, die er durch seine „Nebenjobs“ bekommt, lässt sich hervorragend vermarkten. Mit Spannung wurden am Montag sein Zweitrunden-Doppel mit dem Bruder und noch mehr sein erster gemeinsamer Auftritt in Paris mit Freundin Badosa erwartet.

Warum er sich diese Extra-Belastung antut? „Es hat alles mit Liebe zu tun“, antwortete der 25-Jährige. „Die Möglichkeit zu haben, Liebe und Tennis zu verbinden, ist außergewöhnlich.“ Zumal ist Paris, die Stadt der Liebe, wo das Traumpaar „Tsitsidosa“ ihr erstes Date hatte. Körperlich macht der French-Open-Finalist von 2021 einen guten Eindruck. Und trainieren hätte Tsitsipas einen Tag vor seinem Viertelfinal-Match am Dienstag gegen Alcaraz ohnehin. Also alles halb so wild?

Nicht für Becker. „Du hast noch nie ein Grand Slam gewonnen, du hast eine Topform, du gewinnst Monte Carlo, du bist jetzt im Viertelfinale gegen Alcaraz – und dann verlierst du Zeit und Kraft mit einem Doppel und mit einem Mixed“, kritisierte der sechsmalige Grand-Slam-Sieger. Doch Tsitsipas ist ein Gefühlsmensch. Das Liebes-Comeback kurz vor den French Open mit Badosa scheint ihn zu beflügeln. Nach kurzer Beziehungspause habe er gespürt, „wie intensiv die Liebe“ zur Spanierin sei: „Es war hart für uns, getrennt zu sein. Ich habe schwere Zeiten durchgemacht.“

Kurz nach seinem Aus in Madrid verkündete er die Trennung von seiner „Seelenverwandten“. Die Verbindung von Arbeit und Privatleben habe er als „einen Berg“ empfunden. Mit der 26-Jährigen an seiner Seite sei alles wieder einfacher. „Ich habe das Gefühl, dass wir uns in dem, was wir tun, gleich gut auskennen und Verständnis dafür haben, wie mit bestimmten Situationen umzugehen ist“, sagte Tsitispas.
DPA

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