Spannend wie lange nicht

von Redaktion

Fragen und Antworten vor dem Formel-1-Grand Prix in Montreal

Montreal – Die Motoren brummen wieder in der Königsklasse. Diesmal in Montreal. Die wichtigsten Fragen.

Was steht an?

Am Sonntag (20.00 Uhr MESZ/Sky) geht es über den nächsten Stadtkurs. Doch anders als zuletzt in Monaco geht es in Montreal rasant zur Sache, 60 Prozent der Runde werden mit Vollgas gefahren. Es wird also ein anderes Rennen werden als jüngst im Fürstentum.

Schlägt Max Verstappen zurück?

Das darf bezweifelt werden. Das Profil des Circuit Gilles Villeneuve liegt dem Red-Bull-Boliden nicht. Ähnlich wie in Monaco handelt es sich um öffentliche Straßen, die für das Formel-1-Spektakel zur Rennstrecke umfunktioniert werden. Unebenheiten, Bodenwellen, hohe Kerbs schmecken dem Auto des Weltmeisters gar nicht.

Gibt es also dauerhaft Spannung?

Die Vorzeichen sind zumindest verheißungsvoll. Ferrari-Pilot Charles Leclerc geht nach seinem Heimsieg in Monaco mit viel Schwung ins Wochenende, auch McLaren mit Miami-Sieger Lando Norris und der Australier Oscar Piastri präsentiert sich seit Wochen in starker und vor allem steigender Form. Nach einer Saison 2023, die Verstappen im Red Bull nach Belieben dominiert hatte, geht es nun deutlich enger und kompetitiver zu. Verstappen führt die WM zwar an, sein Polster auf Leclerc beträgt aber nur noch 31 Punkte. Dazu kommt, dass Ferrari mit Leclerc und Carlos Sainz sowie McLaren jeweils zwei formstarke Fahrer hat. Verstappen ist bei Red Bull dann doch eher Einzelkämpfer.

Womit ist das zu begründen?

Die Updates, die Ferrari und McLaren in den vergangenen Rennen für ihre Autos mitgebracht haben, funktionieren. Bei Red Bull dagegen sind Leichtigkeit und Selbstverständnis dahin. Die Affäre um Teamchef Christian Horner, der nahende Abschied des Chefdesigners Adrian Newey und die schwindende Dominanz sind Faktoren, die Verstappen Sorgen bereiten. Der Red Bull scheint nicht mehr das beste Auto im Feld zu sein. Verstappen kann das mit seinen herausragenden Fähigkeiten öfter kompensieren, doch die Konkurrenz ist im Aufwind.

Was gibt es aus deutscher Sicht zu sagen?

Noch ist es ein weiter Weg, aber beim Team Alpine könnte sich tatsächlich eine Tür für Mick Schumacher öffnen. Denn der zum Saisonende auslaufende Vertrag von Esteban Ocon wird nicht verlängert – und das Cockpit ab 2025 frei. Schumacher kennt Alpine und Teamchef Bruno Famin bestens, er fährt für das Team in der Langstreckenweltmeisterschaft WEC. In Kanada wird Nico Hülkenberg wie gewohnt der einzige deutsche Starter sein.
SID

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