Gut drauf: Esther in einer kurzen TV-Pause.
In Deutschland ist die „Rückspiegelüberziehereuphorie“ ausgebrochen. Und die Elf vom Bundesjulian hat sich ein „Selbstvertrauentankungsprogramm“ gegönnt. Diese duften Wörter hat ZDF-Vorjubler Jochen Breyer nach dem Raketenstart gegen die Sparsam-Schotten erfunden. Doch außer Kreativ-Vokabeln ist zum EM-Start noch viel mehr passiert. ARD-Darling Esther Sedlaczek und ihr Basti haben fast so viel Spaß wie Wirtz und Musiala – sie sind die TV-Wusialas. Und Stefan Raab kassierte schon vor seiner nächsten Halmich-Vermöbelung ein Veilchen vom RTL-Publikum. Wir starten die „Fernsehzwischenzeugnisverteilungsmaßnahme“, wie der Jochen sagen würde.
Christoph Kramer: Der Lieblings-Erklärer vom ZDF machte beim großen „Schalalalala“ nicht mit, sondern ordnete das 5:1 ebenso unterhaltsam wie fachkundig ein. Er feierte zunächst, wie Niclas Füllkrug den Ball ins Netz „torpediert“ hat (auch ein schickes Wort), stellte dann aber klar: „Die Herangehensweise der Schotten war eine Katastrophe.“ Mit dieser Spielweise „hätten nicht einmal die Brasilianer bei der EM eine Chance, wenn wir sie eineuropäern“. Ein Pfiffikus, der Kramer. Note 2
Esther und Basti: Schon wieder das EM-Traumpaar! Pfiffikusine Sedlaczek spöttelte zuerst über Schweinis Laufsteg-Auftritt beim „GNTM“-Finale mit Tokio-Hotel-Heidi. Aber Germany’s Next Top-Experte gab ihr lässig Kontra: „Manche haben die Möglichkeit, da aufzutreten, manche nicht.“ Später fand sich der Kolbermoor-Clooney auf Bildern von 2004 richtig sexy und schwärmte von sich: „Gut aussehender junger Bursche aus Oberbayern.“ Aber den Zahn zog ihm Esther schnell und fragte nach, ob er nicht jemanden anderen meint: „Wen siehst Du da gerade?“ Die beiden schäkern auf Augenhöhe miteinander, und es muss sich um einen anderen Schweini handeln als damals beim Fremdschämen mit Jessica Wellmer. Note 1
MagentaTV: Der pinke Sender hat von Ex-Bayer Owen Hargreaves bis zur klugen Tabea Kemme die weltgrößte Experten-Ansammlung am Start. Die Studio-Dachterrasse bietet einen Traumblick über den Kölner Dom. Taktik-Hexer Jan Henkel analysiert aberwitzige Details wie die „Fußspitze des Standbeins“ von Jamal Musiala. Und Johannes B. Kerner moderiert routiniert-launig. Als Kroatiens hauptberuflich nackerter Edelfan Ivana Knöll bei 18 Grad in Berlin jammerte, dass sie friert, streute JBK lässig ein: „Es gäbe theoretisch die Möglichkeit, sich was anzuziehen.“ Später spöttelte auch Laura Wontorra über die Textilfrei-Fetischistin, die danach auf Instagram pöbelte: „Liebe Laura, wenn ich so aussehen würde, würde ich für immer nur Winterkleidung tragen.“ Mit so viel Unverschämtheit dürften JBK und Laura gut leben können, die einen exzellenten EM-Start hinlegten. Note 1
EM-Klimbim: RTL ging mit seinem von Stefan Raab produzierten „EM-Studio“ baden, nur 470 000 Zuschauer am Samstag um 20.15 Uhr. Kein Wunder: Elton und Jan Köppen moderieren einen Doppelpass ohne Phrasenschwein, eine Art „Schlag den Schotten“, während parallel das nächste EM-Spiel ansteht. Wer soll da einschalten? Die gleiche Frage stellt sich beim „ARD-Kneipenquiz“ mit Stephanie Müller-Spirra, einer „Wird Waldi Millionär?“-Verwurstung von Waldis Club und Jauch-Quiz. Wir beantworten hiermit die zentrale Frage, was man nach dem letzten EM-Spiel um 23 Uhr am besten macht. Richtige Antwort a: Ins Bett gehen. Note 4 bis 5