Unzufrieden mit seinem Team: Italiens Coach Spalletti. © afp
Dortmund – Kapitän Gianluigi Donnarumma und seine Mitspieler genossen noch den Jubel der italienischen Fans im Dortmunder Stadion, da setzte Trainer Luciano Spalletti schon zur ersten Wutrede an. „Zu bequem“ und „zu leichtfertig“ habe sein Team beim 2:1 gegen Albanien zum EM-Auftakt agiert, kritisierte der 65-Jährige. „Manchmal gefallen wir uns zu sehr. Wir haben gedacht, dass wir besser sind, als wir in einigen Situationen wirklich waren.“ Gegen den Außenseiter lag der Titelverteidiger bereits nach 23 Sekunden zurück – und hätte den Sieg in der Schlussphase beinahe noch verspielt.
Durch Alessandro Bastoni (11.) und Nicolo Barella (16.) antworteten die Azzurri zwar schnell auf das 0:1, waren danach aber zu harmlos. Zudem präsentierte sich der Ex-Weltmeister immer wieder schlampig und defensiv zu sorglos. Ein katastrophaler Einwurf von Federico Dimarco hatte schon nach 23 Sekunden zum 0:1 durch Nedim Bajrami geführt – das früheste Tor der EM-Historie. Spalletti lobte immerhin die Reaktion der Mannschaft auf den frühen Rückschlag. „Alle haben gesagt: „Ok, das kann passieren. Holen wir uns das Spiel zurück.“ Doch nach einer schwächeren zweiten Halbzeit musste Italien vor allem in der Schlussphase noch einmal kräftig zittern. Donnarumma rettete gegen Joker Rey Manaj (90.) den knappen Sieg.
Die Nachlässigkeiten, die von einem stärkeren Gegner wie Spanien oder Kroatien sehr viel härter bestraft werden dürften, verärgerten Spalletti. Er sah zwar auch „viele guten Sachen“, betonte aber: „Sie müssen irgendwo hinführen. Wenn sie ein Selbstzweck bleiben, nützen sie nichts.“
DPA