„Erinnert an Maradona“

von Redaktion

Musiala-Entdecker schwärmen vom DFB-Zauberer

Jamal Musiala ist Deutschlands Super-Dribbler. Nach dem Spiel gegen Schottland wurde er als „Man of the Match“ ausgezeichnet. © IMAGO

Musialas Entdecker: Dick Hayes (li.) und Rosh Bhatti.

Musiala mit seinem Ex-Teamkollegen Romario. © Privat

München – Das M steht für Qualität. Jamal Musiala verzaubert derzeit Fußball-Deutschland. Beim Auftakt der Heim-Europameisterschaft am vergangenen Freitag gegen Schottland (5:1) ließ er die Gegenspieler wie Slalomstangen stehen, erzielte das Tor zum 2:0, leitete das 3:0 sowie 4:0 ein und wurde anschließend zum „Man of the Match“ gekürt.

BBC-Experte Ian Wright verglich ihn mit den früheren Wunderknaben Ronaldinho und Kaka. Musialas Entdecker aus England ziehen sogar Parallelen zur argentinischen Fußball-Legende Diego Maradona.

„Als ich Jamal im Eröffnungsspiel gegen Schottland sah, wie er stolz das Trikot mit der Nummer Zehn trug, erfüllte mich das mit großem Stolz. Seine Leistung erinnerte an Legenden wie Diego Maradona“, sagt Rosh Bhatti zur tz. „Mühelos und mit unglaublicher Geschicklichkeit ging Jamal an den Spielern vorbei und zeigte der Welt, dass seine Zeit, um zu glänzen, gekommen ist.“

Auch Dick Hayes schwärmt: „Seine Leistung gegen Schottland war herausragend. Jamal ist noch so jung, und er könnte sogar das Niveau des großen Maradona übertreffen. Er hat sicherlich gute Aussichten, eines Tages den Ballon d‘Or zu gewinnen.“

Musiala war sieben – und Bhatti wusste: Der kommt groß raus!

Schon am 28. Januar 2011 war Bhatti klar, dass – sofern alles nach Plan laufe – Musiala eine große Karriere vor sich habe. „Ich bin zuversichtlich genug, um in seinem Alter von sieben Jahren zu sagen, dass er eines Tages Profi-Fußballer sein wird“, schrieb der Engländer damals selbstbewusst auf Facebook.

Bhatti war Musialas Trainer beim örtlichen Verein City Central in Southampton, wo der heutige Bayern-Star aufgewachsen war. „Als ich Jamal zum ersten Mal sah, war sofort klar, dass er ein besonderes Talent ist“, erinnert sich der Coach. „Als ich erfuhr, dass er erst sieben Jahre alt war, war ich verblüfft.“

Selbst die Eltern der anderen Kinder hätten damals über Musialas unfassbare Begabung getuschelt. „Normalerweise würden die Eltern ihre Kids einfach nur abholen und gehen, aber sie blieben, um ihn zu beobachten“, so Bhatti, der Musiala damals sofort der Nachwuchsabteilung des FC Southampton empfohlen hatte.

„Nach einem Gespräch bat Senior Scout Dick Hayes darum, Jamal am Wochenende bei einem Spiel von City Central zu sehen. Innerhalb von zehn Minuten der Partie erzielte Jamal fünf Tore. Dick hatte sich mit einem breiten Lächeln bereits entschieden“, erzählt Bhatti stolz, der auch früh merkte, dass Musiala ein Teamplayer ist. „Was mir am meisten auffiel, war Jamals Selbstlosigkeit. Nachdem er seine Treffer erzielt hatte, konzentrierte er sich darauf, seinen Mitspielern beim Toreschießen zu helfen. Jamal war sichtlich enttäuscht, dass ein Mannschaftskamerad kein Tor erzielt hatte, was mich in meiner Überzeugung bestärkte, dass er zu Großem bestimmt ist.“

„Der begabteste Spieler“

Auch Hayes war sofort angetan von Musiala. „Ich bin seit siebzehn Jahren als Scout tätig und Jamal ist der begabteste Spieler, den ich je gesehen habe“, stellt er klar. Aufgrund der Konkurrenz des FC Chelsea schaffte es Southampton allerdings nicht, das Juwel zu verpflichten.

2019 wechselte Musiala zum FC Bayern. Der Rest ist Geschichte.

P. KESSLER, M. BONKE

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