Schmerzhafter Stellenabbau

von Redaktion

Glück und Zwarts weg – und auch Mueller spart am Personal

Viel zu kurz im Löwen-Trikot gejubelt: In Michael Glück (21) verlieren die Löwen ein weiteres Toptalent. © Imago

München – Noch ein Abstecher nach Stuttgart, zum Länderspiel der DFB-Elf gegen Ungarn – an diesem Donnerstag endet dann die ausgedehnte Deutschland-Reise von Hasan Ismaik.

Obwohl sein Wahlkampf fürs „Bündnis Zukunft“ am Ende keinen Erfolg brachte, bewertet der 1860-Investor seine dreiwöchige Sommerfrische im Freistaat positiv. Er sei 5000 Kilometer zu Fanclubs gefahren, habe tolle Landschaften gesehen und nette Menschen erlebt. Man ahnt, wen er damit meinte und nicht meinte. Die e.V.-Fraktion, die ihre Position bei der Verwaltungsratswahl festigte (9:0-Triumph), will er im Auge behalten. Ebenso die beiden Geschäftsführer, über die er hart kritisierte, auch Christian Werner – obwohl der Sportchef „liefert“, wie es Ismaiks Lieblingsfeind Robert Reisinger ausdrücken würde.

Am Mittwoch, einen Tag vor den ersten Leistungstests, hat Werner weitere Transfer-Hängepartien abgewickelt. Wie berichtet, wird Abwehrtalent Michael Glück (21) die Löwen verlassen – sehr wahrscheinlich in Richtung Stuttgart. Laut BILD unterschreibt er bis 2027 beim VfB, wo er oben trainieren und unten spielen soll (beim Drittliga-Aufsteiger). Für die klammen Löwen springen 350 000 Euro Ablöse raus plus Option auf Nachschlag.

Und noch einen Abschied hat Werner eingetütet. Auch Joel Zwarts wird ein Ex-Löwe sein, wenn am Samstag das erste Training der Saison 2024/25 ansteht (10.30 Uhr). Der Stürmer, der in München nur anfangs glücklich war, wechselt zum Zweitliga-Absteiger VfL Osnabrück, wo er es näher hat zu seiner Familie, die weiterhin in Holland lebt. „Es war mir eine Ehre, für den TSV 1860 München zu spielen“, sagte Zwarts zum Abschied: „Ich habe die Zeit, vor allem im ersten halben Jahr, sehr genossen, denn ich konnte spielen und Spaß haben. Vielen Dank allen Löwen-Fans und alles Gute für Euch und alle beim TSV 1860.“

Ob die Löwen auch für Zwarts eine Ablöse kassieren, ist nicht bekannt (sein Vertrag lief noch bis 2025). Wenn ja: Viel kann es nicht sein (wie auch bei Niki Lang/Sandhausen und David Richter/Osnabrück), denn der Sparzwang scheint weiterhin groß zu sein. Laut Abendzeitung hat Oliver Mueller angekündigt, weitere Stellen abzubauen, und zwar in allen Bereichen: Presse, Empfang, medizinischer Bereich. Zudem werde der Vertrag von Teammanager Fatih Aslan nicht verlängert. Unter dem Strich ein schmerzhafter Stellenabbau. Helfen könnte Ismaik, doch der muss sich vermutlich erst mal sortieren. ULI KELLNER

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