Da ist er: Tim Danhof ist nun ein Löwe – nach seiner Vertragsunterschrift posierte er mit Trainer Argirios Giannikis. © 1860
Schweißtreibender Start: Der Ex-Hachinger Patrick Hobsch beim Leistungstest im Kraftraum der Löwen. © Sampics / C. Pahnke
München – Als Jungpapa ist er das frühe Aufstehen gewohnt, daher dürfte sich die Umstellung für Marco Hiller in Grenzen gehalten haben. Nach vier Wochen Urlaub geht der Ernst des Lebens wieder los. Heißt für die 1860-Profis: Flipflops aus- und Laufschuhe anziehen. Startschuss in die Vorbereitung mit dem mäßig beliebten Leistungstest. Die Torhüter machten um 9 Uhr den Anfang: Hiller und Erion Ardija, sein neuer Herausforderer. In Zweier-Grüppchen geht es zurück in den Schweißmodus. Erst heute Nachmittag endet das Warm-up im Kraftraum, ehe am Samstag Trainer Argirios Giannikis erstmals auf den Rasen bittet (10.30 Uhr).
Nach Lage der Dinge werden sich dann 24 Profis dem Saisonvorbereitungs-TÜV unterzogen haben. Von allen Löwen hatte Christian Werner die am wenigsten erholsame Sommerpause. Im Sportchefbüro ging es zu wie in einem Import-Export-Laden. 19 Spieler wurden bisher verabschiedet, acht Neue begrüßt, dazu etliche NLZ-Talente befördert. Herausgekommen ist ein Kader, der spannend komponiert und trotz des Schrumpf-Etats (4,5 Mio. Euro) vielversprechend bestückt ist. Das Alterssegment der Endzwanziger herrscht vor, was den Schluss nahelegt, dass die Löwen nicht etwa über Jahre etwas aufbauen, sondern sofort wieder oben mitspielen wollen (nach Platz 15 im Vorjahr). Ein offizielles Saisonziel gibt es noch nicht, denn drei Positionen sind noch offen, wie unsere Übersicht zeigt.
Tor: Gesucht wird noch ein starker Herausforderer für Hiller. Der Flirt mit Hachings René Vollath scheint abgekühlt zu sein, U 19-Talent Avdija muss sich erst mal bei den Profis akklimatisieren.
Abwehr: Nach dem Kahlschlag in der Innenverteidigung (Lang/Sandhausen, Glück/VfB) lauern überwiegend junge Spieler hinter dem gesetzten Stamm-Duo Verlaat/Reinthaler. Leroy Kwadwo half zuletzt links hinten aus, wo künftig Neuzugang Florian Bähr gesetzt sein dürfte. Tim Danhof und Lukas Reich kämpfen um den Platz rechts hinten.
Mittelfeld: Seit Mittwochabend ist es amtlich: Tim Rieder verlässt die Löwen zum zweiten Mal. Auf der Sechser-Position ist jetzt der Ex-Elversberger Thore Jacobsen gesetzt, offensiv sollen die Neuzugänge David Philipp und Tunay Deeniz für Impulse sorgen, flankiert von den bewährten Feinfüßen Guttau/Schröter.
Angriff: Der Sturm war 2023/24 das größte Sorgenkind (nur 40 Tore), folgerichtig ist in diesem Mannschaftsteil kein Stein auf dem anderen geblieben. Lakenmacher (Darmstadt), Ouro-Tagba (Köln bzw. Regensburg) haben den Verein ebenso verlassen wie Zwarts (Osnabrück), Bremen-Leihgabe Nankishi und Sulejmani (Vertrag aufgelöst). Gekommen sind die gestandenen Neuner Hobsch, Wolfram und Schubert. Gehen soll noch Wintereinkauf Güler, der bei 1860 nie richtig angekommen ist. ULI KELLNER