Jovic rettet Serbien in letzter Sekunde das Remis

von Redaktion

1:1 im Duell mit Slowenien in München – Tausende Fans feiern vor der Partie friedlich auf dem Marienplatz

Friedliche Fan-Party: Mindestens 6000 serbische und slowenische Anhänger feierten vor dem Spiel ihrer Mannschaften gemeinsam auf dem Münchner Marienplatz. © Yannick Thedens

Späte Großtat: Serbiens Luka Jovic sorgte in der Nachspielzeit per Kopfball für den Ausgleich und rettete seinem Team zumindest noch einen Punkt. © afp

München – Die serbische Fußball-Nationalmannschaft muss bei der Europameisterschaft weiter um die Teilnahme an der K.o.-Phase zittern. Das ambitionierte Team von Nationaltrainer Dragan Stojkovic kam am Donnerstag im brisanten Balkan-Duell gegen den vermeintlich schwächsten Gruppengegner Slowenien zwar in buchstäblich letzter Sekunde noch zu einem 1:1 (0:0), braucht im abschließenden Gruppenspiel gegen Dänemark nun aber dringend einen Sieg, um doch noch ins Achtelfinale einzuziehen. „Wir glauben an uns bis zum Ende und werden nicht aufgeben“, sagte Stojkovic nach dem Abpfiff und lobte die Moral seiner Schützlinge: „Für viele war das Spiel schon fertig, für uns nicht. Dafür wurden wir belohnt.“

Vor dem Spiel hatten mindestens 6000 serbische und slowenische Fans auf dem Münchner Marienplatz gefeiert. Es blieb friedlich. Die Fans beider Lager feierten teilweise Arm in Arm. Die Polizei hatte mit rund 2000 Beamten in der Innenstadt Präsenz gezeigt.

In der Arena hatte Zan Karnicnik (69.) Slowenien zunächst in Führung gebracht, Luka Jovic (90.+5) gelang nach einem Eckball mit der letzten Aktion des Spiels per Kopfball noch der Ausgleich. Gegen den Weltranglisten-57. zeigten sich die Serben trotz ihrer hochkarätig besetzten Offensive vor allem in der ersten Halbzeit viel zu harm- und ideenlos. Die Slowenen verpassten ihrerseits erneut den historischen ersten Sieg bei einer EM, unter Umständen könnte im letzten Gruppenspiel gegen England aber sogar ein weiteres Unentschieden für einen Platz unter den letzten 16 reichen.

In der mit 66 000 Zuschauern ausverkauften Arena waren die Kräfteverhältnisse ausgeglichen, der serbische Jubel über die vor dem Spiel eingeblendete Grußbotschaft von Tennis-Legende Novak Djokovic war ähnlich groß wie jener aufseiten der Slowenen über die Nachricht von Rad-Star Tadej Pogacar.

Gänzlich anders gestaltete sich das Geschehen auf dem Platz. Die Serben, die nach dessen Ausfall ohne den verletzten Filip Kostic aufliefen, sorgten offensiv kaum für Gefahr. Trotz der individuellen Überlegenheit waren sie vor allem in der Defensive gefordert und hatten dabei auch schon früh Glück, nicht in Rückstand zu geraten (8.). Während Serbien um Spielkontrolle bemüht war, behielten die Slowenen ihre mutige Spielweise bei – und fanden immer wieder Lücken in der serbischen Abwehr. Erst traf Timi Elsnik (38.) den Pfosten, den Nachschuss setzte dann der Leipziger Benjamin Sesko nur knapp am Tor vorbei. Für die Serben war es ein Wachmacher. Die Führung gelang ihnen trotz guter Chancen zwar nicht mehr, jedoch nahmen die „Adler“ den Schwung mit in die zweite Halbzeit. Allen voran Aleksandar Mitrovic (47., 50.) entpuppte sich immer wieder als Gefahrenherd. Das Spiel wurde hitziger, Chancen gab es auf beiden Seiten – Karnicnik nutzte schließlich eine für Slowenien. Jovic sorgte dann spät für die Erlösung der Serben und zumindest für einen einen Punkt.
DPA

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