Tückischer Rutsch-Rasen

von Redaktion

Die DFB-Elf muss sich in Frankfurt auf ein schwieriges Geläuf einstellen – Däne Poulsen empfiehlt Stollenschuhe

Viele Löcher: Englands Marc Guehi (l) und Dänemarks Yussuf Poulsen auf dem Frankfurter Rasen. © Dedert/dpa

Frankfurt – Yussuf Poulsen hat es ja irgendwie kommen sehen. Der intelligente Sympathieträger der dänischen Nationalmannschaft hatte seine Kollegen nämlich vorgewarnt, dass das zweite Gruppenspiel in der Frankfurter Arena nicht nur wegen des namhaften Gegners zum Problem werden könnte. Sondern auch wegen eines Rasens, der seit Monaten schon im Verruf steht, nicht besonders viel Standfestigkeit zu bieten. „Ich habe schon häufiger in Frankfurt gespielt. Der Rasen hier ist halt immer so. Das ist nichts Neues. Und ich habe den Jungs auch schon gesagt, dass sie die Stollenschuhe auspacken sollen, denn nach 20 Minuten wird es rutschig“, verriet der Stürmer von RB Leipzig hinterher in der Mixed Zone.

Der 30-Jährige war zwar erst nach 67 Minuten eingewechselt worden, doch die ersten Rutschpartien hatte es gleich am Anfang gegeben, als mehrfach große Rasenstücke herausrissen. Der englische Rechtsverteidiger zog schnell Konsequenzen und wechselte das Schuhwerk – danach bereitete er gleich den Führungstreffer vor. „So entscheidend war der Rasen nicht. Es war sicherlich nicht der beste Platz, auf dem ich gespielt habe, aber auch nicht der schlechteste“, befand Poulsen.

Doch bei diesem Turnier bestätigt sich nur wieder, was auch in der Bundesliga bereits ein Dauerthema war: Im Stadtwald liegt ein tückisches Feld. „Ein paar Stellen waren nicht so gut. Aber es waren die gleichen Bedingungen für beide Mannschaften“, sagte der dänische Antreiber Pierre-Emile Höjbjerg, der sich vom Platz nicht abhalten ließ, eine herausragende Darbietung zu zeigen. Der englische Teammanager Gareth Southgate wollte den Rasen nicht als Grund für die mäßige Vorstellung seiner Mannschaft vorschieben. „Wir brauchen keine Ausreden zu suchen“, sagte der Coach: „Da liegt nicht der Grund für unsere Leistung.“

Das dritte Spiel in Frankfurt bestreitet die deutsche Nationalelf gegen die Schweiz (Sonntag 21 Uhr). Ob das Geläuf bis dahin besser wird? Die Eidgenossen haben bereits ihre Erfahrung mit dem Thema: Ihr Platz im Stadion auf der Waldau war von Beginn an für die Trainingseinheiten so mies, dass die Stadt Stuttgart inzwischen einen neuen Rollrasen verlegt hat.

Die DFB-Auswahl kennt die Debatte auch, weil es dieselben Diskussionen vor dem letzten Länderspiel in der Mainmetropole gegen die Niederlande (2:1) gegeben hatte. Letztlich hat es die Mannschaft nicht abgehalten, auf rutschigem Rasen das Publikum mitzureißen. FRANK HELLMANN

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