TV_KRITIK

Very Poppins, unsere Almuth Allmighty

von Redaktion

TV-Halbzeit

Schult mit Rangnick. © jh/ARD

Wir möchten nicht mit der Tür ins Haus fallen, aber es gibt schlechte Nachrichten von der Lieblings-EM. Mit 55 Prozent der Spiele ist die Sause schon mehr als zur Hälfte vorbei. „Da platzt mir doch die Unterbuxe vor Ärger“, würde Hypertonie-Experte Steffen Freund an dieser Stelle beim RTL wettern. Die restlichen 45 Prozent versprechen allerdings noch jede Menge Spannung und Spaß mit verschrobenen Fernsehmenschen wie Kult-Schiedsrichter Luchs Wagner. Mehr dazu erfahren Sie in der neuesten Ausgabe unserer Leserinnen- und Leserfragen.

Wer ist Luchs Wagner? Das haben wir uns auch jedes Mal gefragt, wenn im Ersten der hauseigene Schiri-Experte angekündigt wurde. Wobei: Der Name ist klasse, wenn man als Schiedsrichter genau hinschauen muss. Erst verspätet haben wir kapiert, dass der Mann Lutz Wagner heißt und praktisch als Howard Carpendale mit Pfeife fungiert. Denn niemand sprischt das „sch“ so präschtisch aus wie der Luchsi aus Luchsemburg – genauer gesagt, aus Hessen. „Er gibt das Tor nischt, aber nischt wegen der Sischtlinie“, carpendalet der Schiedsrischter, der grundsätzlich immer nur erzählt, was man selber schon auf dem Bildschirm sieht. Nach dem Howie-Motto „Und isch warte auf ein Zeischen“ beobachtet er den VAR und lässt dann wissen: „Es reischt ihm nischt, isch finde die Entscheidung rischtisch.“ Andere Experten sorgen für Erkenntnisgewinn, der Luchs hat die Erkenntnisniederlage erfunden.

Kriselt es zwischen Esther und Basti? Höchstens ein bisschen. Zuletzt hat sich die Moderier-Queen eine krasse Abfuhr von ihrem Schweini abgeholt. Sie hatte vorgeschlagen: „Wir trinken noch ein Glas Rotwein und schauen das ARD-Kneipenquiz.“ Zusammen Kneipenquiz gucken klingt beinahe so verlockend wie: „Lass uns eine Rosenkohlpizza mit Stockfischtunke essen.“ Trotzdem lehnte Basti bräsig und bettbedürftig ab: „Bin müde.“ Gegen die Schweiz war aber alles wieder feini mit Schweini. Als der Bundesjulian seine Bundeslena abbusselte, rief der Experte die „Schmatzer-Zeit“ aus. „Die Spieler sind hier mit ihren Liebsten unterwegs“, berichtete Esther entzückt. Basti ergänzte vielsagend: „Nicht nur die Spieler…“ So sehr geknistert hat es beim ARD-Fußball seit Delling und Netzer nicht mehr. Luchs Wagner würde sagen: „Fremde oder Freunde? Du und isch zusammen, was auch kommen mag.“ Mark Forster weiß genau, wen er mit seinem ARD-EM-Lied meint: „Solange wir zusammen sind, wird alles gut.“

Was kann Almuth Schult eigentlisch nischt? Sehr gute Frage von Leser Lutz W. aus Hofheim am Taunus. Wir haben das Gefühl, dass Allzweck-Almi über praktisch unbegrenzte intellektuelle Kapazitäten verfügt. Letztens hat sie über Robert Lewandowskis Muskelfaserriss referiert. Sie hätte zur Eigenbluttherapie geraten, warnte aber gleichzeitig vor einer „Reruptur“. Da dachte Gesprächspartner Alex Bommes spontan an verletztes Rotwild und staunte sehr über „Doktor Schult“. Der Gute ist ein bisserl lebensuntüschtisch (O-Ton Lutz), was er auch damit zeigte, dass er wild mit seinem Regenschirm jonglierte und sich von Ralf Rangnick beinahe ein Auge ausstechen ließ. Aber „Almuth allmächtig“ hat das Problem spontan erkannt, ihren eigenen Schirm geopfert und die Schirmherrin für den Ösi-Trainer gespielt. Mit Schirm war sie übrigens very Poppins – dies als Exkurs für Kulturfreunde auf EM-Entzug.

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