Zwei Superstars, zwei Tore vom Punkt, mehr war nicht: Kylian Mbappé herzt Ex-Bayern-Star Robert Lewandowski. © afp
Dortmund – Kylian Mbappé verließ mit leicht gesenktem Kopf den Rasen. Auch das erste EM-Tor des Maske tragenden Superstars hat Frankreichs filigranen Fußballern nicht zu Platz eins in der komplizierten Gruppe D verholfen. Der Neuzugang von Real Madrid stand nach seinem Nasenbeinbruch zwar wieder in der Startelf der Franzosen und brachte den Titelkandidaten mit einem verwandelten Strafstoß in Führung (56.). Doch weil Robert Lewandowski für die bereits zuvor ausgeschiedenen Polen ebenfalls per Foulelfmeter (79.) zum Ausgleich traf, musste sich die Équipe Tricolore mit einem 1:1 (0:0) und dadurch mit Platz zwei hinter Österreichs Überfliegern begnügen.
Er sei nicht frustriert, beteuerte Frankreichs Nationaltrainer Didier Deschamps nach der Partie in Dortmund. „Natürlich wollten wir Erster werden, aber dazu mussten wir gewinnen.“ Man habe durchaus Chancen kreiert, Polens Schlussmann Lukasz Skorupski aber eben auch gut gehalten. Man müsse den zweiten Platz in der Abschlusstabelle akzeptieren: „Jetzt geht der Wettkampf neu los.“
Mit nun 13 Treffern bei Welt- oder Europameisterschaften zog Mbappé mit Just Fontaine gleich. Nur der legendäre Michel Platini hat noch ein Tor mehr bei großen Turnieren erzielt. Im Achtelfinale treffen die Franzosen auf den Zweiten der Gruppe E. Hier stehen alle vier Teams – Rumänien, Belgien, Slowakei und Ukraine – vor dem abschließenden Spieltag am Mittwoch bei drei Punkten.
Mbappé benötigte eine ganze Weile, um sich an das Spielen mit Gesichtsmaske zu gewöhnen. Er wirkte gehemmt und hielt sich in den Zweikämpfen merklich zurück. Beide Teams boten einen semi-unterhaltsamen Sommerkick. Bei Polen stand erstmals bei dieser EM Ex-Bayer Lewandowski in der Startelf. Auch er blieb blass. Polen ist raus – und die Franzosen müssen sich steigern, wenn sie bei dieser EM was reißen wollen.
DPA