70 Prozent der Erde ist bedeckt mit Wasser, den Rest läuft N‘Golo Kanté ab, so lautet der gängige Witz im Internet. Nach seinen bisherigen Leistungen würde es aber auch nicht verwundern, wenn er seine Gegenspieler demnächst per Speedboat auf dem Meer verfolgt, so agil und aggressiv zeigte sich der Sechser bisher. Kanté ist der Schlüsselspieler. Er sprintet, grätscht und stellt Räume zu. Er ist der defensive Taktgeber einer französischen Elf, die um ihn herum vor individueller Qualität strotzt.
Und so ist Frankreichs blasse Gruppenphase weniger ein Indiz für fehlende Qualität, sondern vielmehr eine Real-Madridisierung. Wenn nicht benötigt, verwaltet sich die Equipe Tricolore glanzlos zum Erfolg. Und falls doch mehr offensive Power gefordert ist, verlässt sie sich auf ihre Kreativspieler: Griezmann stellt mit den Dribblern Dembélé und Thuram jede Abwehr vor Probleme. Und dann ist da noch ein gewisser Kylian Mbappé – ein ganz passabler Torjäger. Auf diese Weise zog Frankreich in den letzten vier Turnieren dreimal ins Finale.