Wien – Die österreichische Fußball-Nation liegt Ralf Rangnick derzeit zu Füßen – die Verehrung kommt schon fast einer Heiligsprechung gleich. Aber eine solche „wäre übertrieben. Das darf bekanntlich nur der Papst tun, und der hat andere Sorgen und Probleme als eine Fußball-EM und einen österreichischen Teamchef“, sagte der frühere ÖFB-Coach Josef Hickersberger (76) mit einem Augenzwinkern dem „Standard“. Aber, fügte er an, „Rangnick ist hervorragend“.
Mit Rangnick „läuft es
wie am Schnürchen“
Der Deutsche, der Österreich bei der EM überraschend als Gruppenerster ins Achtelfinale am Dienstag (21.00 Uhr/MagentaTV) gegen die Türkei führte, habe „einen Plan und soziale Kompetenz, es funktioniert, er hat alles im Griff, trifft die richtigen Entscheidungen. Es läuft schon längere Zeit wie am Schnürchen. Das ist sicher sein Verdienst“, lobte Hickersberger.
Überhaupt habe ihn die österreichische Mannchaft in der EM-Vorrunde „sehr positiv überrascht, das gesamte Paket passt. Ich gebe für die drei Partien die Note summa cum laude“, so der frühere Profi: „Das 3:2 gegen die Niederlande hat noch rausgestochen, aber eine bessere Note muss erst erfunden werden. Ich hoffe, es geht weiter so.“
Im Kreis der Favoriten:
„Eine große Ehre“
Ob Österreich nun Geheimfavorit auf den Turniersieg sei? „Mit dem Begriff tue ich mir schwer. Aber allein, dass er von internationalen Fachleuten verwendet wird, ist für so ein relativ kleines Land eine große Ehre“, sagte Hickersberger – und fügte an: „Vorschusslorbeeren bringen eigentlich nichts, aber die Mannschaft ignoriert sie ohnedies. Sie ist auf das Wesentliche fokussiert, spielt einfach guten Fußball.“
SID