Sturm-Optionen: Niclas Füllkrug und Kai Havertz. © dpa
Herzogenaurach – Weiter mit Kai Havertz oder Fan-Impuls mit Niclas Füllkrug? Julian Nagelsmann hat in der Angriffsfrage die Wahl. Der bisherige Turnierverlauf gibt Argumente für beide Varianten.
■ Das spricht für Füllkrug:
Die Torquote: 13 Tore in 19 Länderspielen. Wenn Füllkrug spielt, dann trifft er fast immer. Vier Turniertore in fünf Spielen bei WM- und EM-Einsätzen sind die nächste statistische Größe. Alle vier schoss er als Joker.
Das Momentum: Nagelsmann hat ein gutes Gespür für das gewisse Etwas, für den Flow. Und wer schwebt gerade durch diese EM, wenn nicht der Koloss Füllkrug?
Der Fan-Faktor: Ausverkauftes Stadion. Südtribüne. Und der Dortmunder Lokalheld auf dem Platz. Das gibt einen Push und elektrisiert die Fans. Die sind mehrheitlich ohnehin für ihren „Fülle“, den Profi zum Anfassen.
■ Das spricht für Havertz:
Die Leistung: In allen drei Gruppenspielen zeigte er gute Auftritte, übernahm Verantwortung beim Elfmeter gegen Schottland. Ihm sein 50. Länderspiel jetzt zu verwehren, passt überhaupt nicht zur Personalstrategie von Nagelsmann. Und wäre auch ins Team, das die Rollenphilosophie lebt, ein schlechtes Signal.
Die Taktik: Mit seiner Technik passt Havertz perfekt zum notwendigen Profil gegen sperrige Dänen. Jamal Musiala und Florian Wirtz profitieren von dem Arsenal-Angreifer. Müde gespielten Dänen kann Füllkrug dann den Rest geben.
■ … oder spielen am Ende beide?
Der Wirtz-Faktor: Gegen die Schweiz stürmten am Ende Havertz und Füllkrug. Undenkbar ist die Variante also nicht: Füllkrug ganz vorne, Havertz hängend. Doch wer müsste raus? Florian Wirtz, der nach seinem Turbostart gegen Schottland (5:1) abbaute? Rudi Völler sieht die Variante nicht. „Ich kann mir im Moment schwer vorstellen, dass er nicht aufläuft.“
SID