Der Rückkehrer liefert: Embolo traf gegen Ungarn. © dpa
Sein Einsatz ist fraglich: Italien-Abräumer Bastoni. © dpa
Berlin – Breel Embolo will einfach nur kicken. „Ich habe den Fußball verdammt vermisst“, sagt der Schweizer Hoffnungsträger, der nach einer langen Leidenszeit auf dem Weg zu alter Stärke ist – und das auch im EM-Achtelfinale gegen Italien unter Beweis stellen will: „Ich will meinen Teil beitragen. Bei einer EM braucht man keine Extra-Motivation.“
Schon gar nicht gegen den taumelnden Titelverteidiger, der zudem um seine Abwehrstütze Alessandro Bastoni bangt (leichtes Fieber). Embolo und seine Schweizer wollen Italien am Samstag (18.00 Uhr/RTL und MagentaTV) im Berliner Olympiastadion mindestens ärgern. Dabei zählt die „Nati“ wieder auf ihren bulligen Angreifer. „Er ist unverzichtbar. Wir haben sonst keinen Stoßstürmer wie Breel. Wir können ihn nicht klonen“, sagte Nationaltrainer Murat Yakin über den früheren Bundesligaprofi von Schalke 04 und Borussia Mönchengladbach, der erst im letzten Moment auf den EM-Zug aufgesprungen war.
Ein im August des Vorjahres erlittener Kreuzbandriss hatte Embolo, der mittlerweile bei der AS Monaco in Frankreich unter Vertrag steht, rund acht Monate ausgebremst. „Es war ein spezielles Jahr für mich, aber das gehört zum Leben dazu. Die EM war das einzige Positive, woran ich mich etwas festhalten konnte“, so Embolo.
Und der 27-Jährige trug mit einem Joker-Tor im Auftaktspiel gegen Ungarn (3:1) und einem engagierten Auftritt gegen die DFB-Elf (1:1) zur starken Vorrunde des Geheimfavoriten um den Anführer Granit Xhaka bei. „Es war eine lange Zeit ohne die Nationalmannschaft. Ich bin froh, dass ich da bin“, betonte Embolo, der mit den Schweizern nun an den Erfolg bei der EURO vor drei Jahren anknüpfen will, als sie erstmals bei einem großen Turnier das Viertelfinale erreichten.
Was danach kommt, daran will Embolo noch nicht denken. Er sei „sehr glücklich“ in Monaco, eine Rückkehr in die Bundesliga schließt er aber nicht aus. „Ich habe sechs tolle Jahre in Deutschland verbracht, meine Kinder sind dort zur Welt gekommen“, berichtete Embolo, bei dem die Bundesliga samstags auf der Couch „immer auf der To-Do-Liste“ steht. Diesen Samstag hat er aber Besseres zu tun.
Und Italien? Der Titelverteidiger bangt nach dem Ausfall des gelbgesperrten Riccardo Calafiori auch um den Einsatz von Innenverteidiger Bastoni. Bis Freitag konnte der 25-Jährige infektbedingt nicht mit der Mannschaft trainieren. Bastoni (25) startete das Training mit einer individuellen Einheit im Fitnessraum, auch Linksverteidiger Federico Dimarco (26) bekam ein gesondertes Training verordnet. Der definitive Ausfall von Calafiori vom FC Bologna, der bislang einen starken Eindruck bei der EM hinterlassen hat, wiegt für die Italiener schwer. Als Ersatz dürfte Trainer Luciano Spalletti den 28-jährigen Gianluca Mancini aufstellen.
SID/DPA