Zwei spanische Stützen: Rodri (re.) und Lamine Yamal. © Inderlied/dpa
Köln – Nationaltrainer Luis de la Fuente sieht das Duell mit Deutschland auf dem Niveau eines WM-Finales – und Abräumer Rodri schickte gleich ein paar warnende Worte in Richtung des Gastgebers: Spanien wähnt sich bereit, die deutsche EM-Party zu zerstören. „Sie werden wahrscheinlich ein bisschen Angst vor uns haben“, sagte Rodri mit Blick auf den Kracher im Viertelfinale am Freitag in Stuttgart.
Natürlich werde „Deutschland sehr stark sein“, betonte der Mittelfeldspieler, der beim überzeugenden 4:1 (1:1) im Achtelfinale gegen Georgien den Ausgleich erzielt hatte. Er fügte jedoch rasch ein „Aber“ hinzu: „Wir haben unsere eigenen Waffen.“
Da wären die pfeilschnellen und trickreichen Außenstürmer Lamine Yamal (16) und Nico Williams (21), die sich nach dem Spiel mit einer Runde Schnick, Schnack, Schnuck lachend um eine Wasserflasche „stritten“ und laut Dani Olmo „noch besser“ als die deutschen Jungstars Jamal Musiala und Florian Wirtz sind. „Weil sie eine tolle Form haben, sich perfekt ergänzen“, sagte der Profi von RB Leipzig, der für den Schlusspunkt (83.) sorgte, sich im so stark besetzten Kader der Spanier aber mit der Rolle des Ergänzungsspielers zufriedengeben muss. Weil in der Schaltzentrale im Mittelfeld Rodri und Pedri gesetzt sind. „Wir wollen nicht nur dabei sein und gut spielen“, sagte Rodri, der Arbeiter unter den spanischen Ballkünstlern: „Nein, wir wollen gewinnen. Das ist unsere Mentalität, wir müssen selbstbewusst sein.“
Vier Siege aus vier Spielen hat Spanien bei der EM bislang geholt. „Deutschland hat ein Problem“, schrieb die Zeitung AS, „Spanien feiert eine Party, und Deutschland sollte zittern“, hieß es in der Marca. Und doch gibt es noch Luft nach oben, meinte Rodri: „Beim Umschaltverhalten nach Ballverlusten können wir uns verbessern.“
Für Trainer de la Fuente hatte der zwischenzeitliche Rückstand sogar etwas Gutes. „Weil wir wissen, dass wir solche Situationen erneut durchleben werden und sie meistern können“, sagte er. Auch gegen den „großartigen Rivalen“ Deutschland? „Ich weiß, dass wir einer Fußballmacht gegenübertreten“, sagte de la Fuente. Aber: „Ich glaube, dass wir die beste Mannschaft und die besten Spieler auf der Welt haben. Das heißt nicht, dass wir gewinnen werden, aber wir werden dafür kämpfen.“
SID