Hopps, die Wette gilt: Alexander Bommes und Bastian Schweinsteiger haben Spaß. © Screenshot
Liebe Lesenden, wir wollen offen zu Ihnen sein: Nach menschlichem Ermessen geht diese wundervolle TV-EM irgendwann zu Ende. Bis Olympia sind dann schmerzhafte zwei Wochen zu überstehen. Und man weiß noch nicht einmal, ob Claudia Neumann das ZDF-Publikum beim Stabhochspringen aus Paris mit ihren Bonmots verwöhnt. Wir würden ungern auf Wortkreationen wie „Stababrutschungsdilemma“ verzichten. Aber bis dahin genießen wir unter dem Motto „Menschen wilder Emotionen“ die Stunden mit den TV-Lieblingen. Hier kommt die neueste In- und Out-Liste.
England-Dissen ist „In“: Der Maestro des Southgate-Schmähens bleibt Chris Kramer. Er ätzte beim Rumpel-Sieg der Tommies über die Slowakei: „Ich finde es total schwer, etwas über diese Mannschaft zu sagen, weil ich nicht erkenne, was sie wollen.“ Analyse-Kollegin Fritzy Kromp zeigt sich als Southgate-Versteherin lernwillig: „Er leidet, das kann ihm keinen Spaß machen.“ ZDF-Fritzy macht durchaus Spaß, auch wenn sie zu viel „Der weiße Hai“ gesehen hat. Am Samstag über Leroy Sané: „Er bedroht die Tiefe.“ Und am Sonntag über Hai Havertz, pardon, über Kai Havertz: „Wie er die Tiefe bedroht.“ Wir verraten Ihnen, was wirklich droht: Die Stolper-Engländer sind länger bei der EM als Deutschland, sind sie nicht?
Luchs Wagner ist „Out“: Der Äppelwoi-Schiedsrischtä der ARD heinzschenkte sich auch am Sonntag wieder kurios durch Spanien – Georgien und beschrieb nur das, was jeder Zuschauer ohnehin auf dem Bildschirm besischtischen konnte: „Er steht seitlisch versetzt zur Sischtlinie.“ Wie man als Ex-Schiri rischtisch gut analysiert, zeigt bei den Mainzelmännsche vom ZDF Manuel Gräfe. Er erklärte perfekt, wie bei der EM 20 Kameras Abseits überprüfen, im Gegensatz zur Bundesliga. Sehr nützlisch, der Mann mit dem Pfeifsche!
Thomas Hitzlsperger ist „In“: Der ARD-Erklärer lieferte jetzt den lustigsten und politisch unkorrektesten Tweet der EM (auch von denen, die noch kommen). Beim Catering wurden ihm Fagottini kredenzt – das sind Nudeln, nicht der neue italienische Nationaltrainer. Hitz ulkte mit Regenbogen-Emoji: „Jemand muss gewusst haben, dass ich heute hier bin.“ Zum Verständnis sollte man erklären, dass „Faggot“ auf Englisch für Männer steht, die Männer ziemlich gut finden. Für so viel Selbstironie gab’s Tausende von Likes.
Claudia Neumann ist „Out“: Die ambitionierte Wortschöpferin erfand beim Englandspiel neuartige Vokabeln wie „Abspielunpräzisionen“ und „Kraftenergienreserven“. Die Southgate-Schützlinge spielen mit der Brechstange, Frau Neumann redet mit der Sprechstange. Gut, dass Experte Moritz Volz klug und unterhaltsam co-kommentierte: „Gareth Southgate konservativer als die Tories“. Die Engländer spielen quasi Margaret-Thatcher-Fußball.