Bei seiner letzten Ehrenrunde sog Willy Sagnol all die Emotionen förmlich auf. Er winkte zum Abschied den Tausenden georgischen Fans entgegen, die den Nationaltrainer und die Mannschaft trotz des klaren Ausscheidens im Achtelfinale lauthals feierten. „Wir sind so glücklich und stolz darauf, was wir in den letzten Tagen und Wochen erreicht haben“, sagte Sagnol ein wenig später. Die deutliche Überlegenheit der Spanier, die das georgische Fußball-Märchen mit einem 4:1 (1:1) jäh beendet hatten, erkannte der frühere Bayern-Profi neidlos an: „Es war zu viel für uns, Spanien hat den Sieg verdient – da gibt es keine Diskussion.“
Es werde ein paar Tage dauern, bis die Spieler realisieren, was sie bei diesem Turnier geleistet haben. Als Dritter der Gruppe hinter Portugal und der Türkei schafften sie erstmals in ihrer Historie den Sprung in die K.o.-Phase einer EM – und dort stellten sie die technisch klar überlegenen Spanier mit viel Herz und Leidenschaft vor einige Probleme.
Georgien war gar durch ein Eigentor von Robin Le Normand (18.) in Führung gegangen. Doch dann erwies sich der Favorit als zu stark. „Heute sind wir ein bisschen enttäuscht und vielleicht auch traurig, weil wir verloren haben“, sagte Sagnol: „Aber wir werden unser Bestmögliches geben, um wiederzukommen und erneut an einem großen Turnier teilzunehmen. Sich mit den Besten zu messen, die Hymne zu hören und in diesen tollen Arenen zu spielen – das ist unser Antrieb.“
Was also bleibt von diesem georgischen Märchen? Die Gewissheit, dass ein Ausscheiden „gegen die beste Mannschaft der Welt“ keine Schande ist, wie Kapitän Guram Kashia betonte. Und der Fakt, dass nach der EM die WM 2026 in Kanada, Mexiko und den USA folgt. „Diese Reise ist jetzt zu Ende. Aber die nächste wird bestimmt genauso großartig und spannend“, sagte Sagnol: „Egal, ob man gewinnt oder verliert, man kann immer etwas lernen.“
SID