Der Mann, der Franz watschte, ist tot

von Redaktion

Gerhard König mit 79 Jahren verstorben

Gerhard König und Franz Beckenbauer bei einem Treffen 2010 © BR/Screen

Nach schwerer Krankheit ist Gerhard König mit 79 Jahren in Füssen gestorben. Er war kein genialer Kicker, und doch beeinflusste König den Lauf des Weltfußballs – durch seine legendäre Watschn, die er dem jungen Franz Beckenbauer verabreichte. Ende der 1950er-Jahre begegneten sich König und Beckenbauer in einem Spiel der Schülermannschaften des TSV 1860 und SC 1906 München. König hatte dabei die Aufgabe, als Aushilfsverteidiger bei den Löwen den talentierten SC-Mittelstürmer Franz Beckenbauer in Manndeckung zu nehmen, was der junge König offensichtlich erfolgreich erledigte. Beckenbauer war sauer, die beiden diskutierten während des Spiels, beide gerieten aneinander: „Als ich bemerkte, dass der Schiri woanders hinsah, habe ich Franz eine Watschn gegeben.“

Nach der Saison wollte Beckenbauer eigentlich zu den Löwen wechseln, doch diese Entscheidung war nach der Ohrfeige vergessen. Beckenbauer zu den Bayern, wo er als „Kaiser“ weltberühmt wurde. Doch König verlor seinen Gegenspieler nicht aus den Augen. „Ich habe sein Leben viele Jahre mitverfolgt, nachdem er immer bekannter und schließlich berühmt geworden war. Auch als 60er habe ich zudem seinen besonderen Spielstil bewundert“, schwärmte König.

Später konnten der Kaiser und der König über die Ohrfeige schmunzeln, begegneten sich auch in einer BR-Doku. Und während Beckenbauer eine Weltkarriere hinlegte, kickte König beim FC Füssen.

Artikel 1 von 11