Ronaldo weint – Ronaldo jubelt

von Redaktion

Fehlschuss in der Nachspielzeit, Treffer im Elfmeterschießen: Portugal weiter und nun gegen Frankreich

Historische Chance – vergeben: Fehlschütze Ronaldo. © IMAGO

… und später genutzt: Im Elfmeterschießen traf Ronaldo als einer von drei Portugiesen gegen Slowenien. © IMAGO

Frankfurt – Cristiano Ronaldo fordert nach Tränen und einem Elfmeter-Krimi die Franzosen um Kylian Mbappe, das Duell der Superstars im EM-Viertelfinale ist perfekt: Portugal zwang Außenseiter Slowenien allerdings erst mit viel Mühe in die Knie, nach Elfmeterschießen stand es 3:0 (0:0). Portugals Torwart Diogo Costa wurde mit drei parierten Elfmetern zum Helden, Ronaldo verwandelte im Shoot-out – nachdem er in der Verlängerung vom Punkt gescheitert war und weinte.

Damit wird die wohl letzte EM-Reise des portugiesischen Kapitäns verlängert. Der Kracher gegen Mbappes Franzosen steigt am Freitag (21 Uhr/ZDF und Magenta TV) in Hamburg, für den Traum von Ronaldos zweitem Titel mit der Nationalmannschaft braucht es aber eine deutliche Steigerung. Nicht zuletzt von Ronaldo selbst, der aus allen Lagen abzog, aber offenbar den Killerinstinkt seiner besten Zeiten verloren hat.

Für Slowenien blieb trotz großem Kampf das erste K.o.-Spiel bei einem Turnier ohne Happy End, da half auch die Unterstützung von UEFA-Präsident Aleksander Ceferin auf der Tribüne nichts. Das Warten auf den ersten Sieg bei einer EM überhaupt geht auch nach sieben Spielen weiter, drei Unentschieden hatten bei der zweiten Teilnahme zum Achtelfinaleinzug gereicht. Sloweniens Trainer Matjaz Kek sah in der Pause der Verlängerung die Rote Karte.

Der 39-jährige Ronaldo trieb seine Mannschaft gleich nach vorne. Nach gut einer Viertelstunde ließ der Druck der Anfangsphase allerdings nach, der Außenseiter stabilisierte sich. In Durchgang zwei schnürte das Team von Roberto Martinez Slowenien wieder mehr am eigenen Strafraum ein, in den entscheidenden Situationen fehlte aber Genauigkeit.

Auf der Gegenseite bot sich Sesko bei einem Konter eine Großchance, doch allein vor Diogo Costa versagten die Nerven (61.). Auch Portugal wirkte mit zunehmender Spieldauer immer nervöser. In der 89. Minute aber hatte Ronaldo aus dem Nichts die bis dahin größte Chance im gesamten Spiel – aus wenigen Metern schoss er Oblak in die Arme. Und auch aus elf Metern wurde es nichts mit seinem ersten Turniertor, nachdem Diogo Jota im Strafraum gefoult worden war. Ronaldo weinte in der Pause der Verlängerung, auch die Mama auf der Tribüne vergoss Tränen. Sie mussten nachsitzen – und am Ende lohnte es sich.
SID

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