Aus! Aus! Das Spiel ist aus! Aber nach 120 Minuten Kampf bis zum Umfallen war am Freitagabend um kurz nach 20.30 Uhr klar: nicht mit einem Happy End für Toni Kroos. Die Karriere des 34-Jährigen endet ohne EM-Titel, weil der Plan, den Dani Carvajal vor dem Viertelfinale gesponnen hatte, aufgegangen ist: Die Spanier haben den deutschen Regisseur in seinem 114. Länderspiel in letzter Sekunde „in Rente geschickt“. Als Weltmeister, als sechsmaliger Champions-League-Sieger, aber eben nicht als Europameister.
51 000 Zuschauer waren in Stuttgart Zeuge des letzten Tanzes, den der Taktgeber im deutschen Mittelfeld auf dem großen Parkett hinlegte. Er gab alles, hatte Krämpfe, aber es endete mit Frust, Frust, Frust. Was es für ein Spiel werden würde, hatte man schon in der ersten Aktion von Kroos gesehen. Pedri musste bereits in den ersten Minuten nach einem rüden Aufeinandertreffen mit Kroos unter Tränen vom Platz. Ein Statement: Die DFB-Elf baute in diesem EM-Viertelfinale gegen Spanien nicht nur auf die Übersicht und Ballsicherheit ihres Regisseurs, sondern auch auf Körperlichkeit. Kroos agierte knallhart.
Dass die DFB-Elf weniger Ballbesitz hatte als in den übrigen Spielen, merkte man auch seinem Spiel lange an. Kroos hatte weniger Einfluss, musste stattdessen ackern und mehrfach rüde einsteigen. Aber er zog auch alle mit, über das Limit zu gehen. Am Ende reichte es nicht. Bitter! Kroos sagte trotzdem: „Wir können alle stolz sein!“ Ähnliche Worte richtete er in der Kabine an die Mitspieler. Danke, Toni!
HLR, VT