„Nicht der, den wir kennen“: Kane mit Krämpfen. © IMAGO
München – Das Urteil, das Didi Hamann vor einer Woche gesprochen hat, war hart. „Als Bayern-Verantwortlicher wäre mir nicht wohl, wenn ich sehe, wie Kane bei der EM rumläuft“, schrieb der „Sky“-Experte in seiner Kolumne. Drei Spiele hatte Harry Kane zuvor bei der EURO absolviert, inzwischen sind es fünf – und England steht am Mittwoch (21 Uhr) im Halbfinale. Aber der 30 Jahre alte Stürmer hatte an diesem (Zwischen-) Erfolg so wenig Anteil, dass auch die Presse in der Heimat nun hart mit ihm ins Gericht geht. Sehr hart sogar.
„Das ist nicht der Kane, den wir kennen. Er ist unbeweglich und kann sich nicht frei entfalten“, schrieb der „Guardian“ über das Viertelfinale gegen die Schweiz, bei dem Kapitän Kane mit Krämpfen vor dem Elfmeterschießen ausgewechselt worden war. Noch extremer urteilt der englische Ableger des Portals „Goal.com“, der ihn gar in die Rubrik „Loser“ (Verlierer) einordnete.
Bei zwei EM-Toren steht der Stürmer des FC Bayern – und wirkt oft wie ein Fremdkörper im Spiel der „Three Lions“. Nach den Rückenproblemen, die ihn im Saisonendspurt zur Pause zwangen, ist er augenscheinlich auf Formsuche. Es wäre schon paradox, würde er ausgerechnet heuer seinen ewigen „Titel-Fluch“ besiegen. Aber: möglich ist‘s!
HLR