Geballte Fäuste: Jasper Philipsen bei seinem entschlossenen Zielsprint. © Poujoulat/AFP
Saint-Amand-Montrond – Der belgische Sprint-Star Jasper Philipsen hat den fünften Massensprint der 111. Tour de France für sich entschieden und seinen insgesamt siebten Etappensieg gefeiert. Der 26-Jährige setzte sich in Saint-Amand-Montrond nach 187,3 Kilometern vor dem Eritreer Biniam Girmay und dem deutschen Profi Pascal Ackermann durch. Zuvor hatte Philipsen mehrmals den Tageserfolg bei der diesjährigen Ausgabe verpasst.
An der Spitze des Gesamtklassements änderte sich erwartungsgemäß nichts. Tadej Pogacar geht mit 33 Sekunden Vorsprung vor Zeitfahr-Weltmeister Remco Evenepoel in die anspruchsvolle elfte Etappe am Mittwoch. Titelverteidiger Jonas Vingegaard ist 1:15 Minuten zurück Dritter.
Nach dem Start in Orléans ließ es das Feld ruhig angehen. In den ersten Rennstunden erreichten die Profis einen Schnitt von nur knapp über 40 km/h. Alle Teams gingen von einem Massensprint aus, so dass auch keine Ausreißergruppe zustande kam. Erst im Finale wurde es durch die Arbeit der Sprinterteams und dem einsetzenden Rückenwind richtig schnell.
Am Mittwoch wartet ein Klettertest im Zentralmassiv. Auf den 211 Kilometern zum Skiresort Le Loiran haben es vor allem die finalen 50 Kilometer mit gleich vier Bergwertungen in sich. Die Etappe ist gemacht für Ausreißer.
Radsport-Star Mark Cavendish sieht seine Zukunft indes an der Seite des umstrittenen Teammanagers Alexander Winokurow. „Ich werde meinen Sport nicht verlassen. Ich kann mir nicht vorstellen, Wino zu verlassen. Er hat mir den Glauben gegeben, mich unterstützt… Er hat für mich gekämpft“, sagte der Rekord-Etappensieger der „Léquipe“. Dies wolle er Winokurow nun zurückgeben.
Ob der 39-Jährige seine Karriere fortsetzen wird, ließ er offen. „Erst einmal möchte ich Nizza erreichen“, sagte der Sprinter von der Isle of Man. Allgemein wird erwartet, dass Cavendish seine Laufbahn nach der gerade laufenden Tour beendet. Mit seinem Sieg auf der fünften Etappe war ihm der 35. Tageserfolg beim wichtigsten Rennen der Welt gelungen. Damit hat Cavendish einen Sieg mehr auf dem Konto als der legendäre Eddy Merckx.
Nach seinem Aus im vergangenen Jahr wegen eines Schlüsselbeinbruchs hatte Winokurow Cavendish davon überzeugt, es noch einmal zu versuchen. Der kasachische Chef des Teams Astana hatte während seiner Laufbahn bei der Tour 2007 für einen Skandal gesorgt, als er des Fremdblutdopings überführt und samt seiner Mannschaft ausgeschlossen worden war.
DPA