Mit Herzblut dabei: Sandro Wagner. © Imago
München – Es dauerte keine 24 Stunden nach dem bitteren EM-Aus gegen Spanien, da sickerten die ersten Meldungen durch, dass gleich mehrere Vereine Interesse an einer Verpflichtung von Sandro Wagner als Cheftrainer hätten. Clubs aus dem In- und Ausland haben bereits die Fühler nach dem Assistenten von Bundestrainer Julian Nagelsmann ausgestreckt. Nicht weiter verwunderlich, immerhin hat der 36-Jährige einen nicht unerheblichen Anteil daran, dass die Nationalmannschaft Fußball-Deutschland wiederbelebt hat.
Einerseits lebt Wagner die deutschen Tugenden bei jeder Trainingseinheit wie kein anderer vor. Der Co-Trainer ist stets einer der ersten auf dem Platz, steckt Spielfelder ab und baut Übungen akribisch auf. Selbst wenn ein Hütchen nur einen Zentimeter falsch steht, rückt Wagner es zurecht. Andererseits besitzt Wagner die Fähigkeit, emotionale Komponenten wie kein anderer vorzuleben. Als Florian Wirtz gegen Spanien der zwischenzeitliche 1:1-Ausgleich in der Schlussminute gelang, konnte der ehemalige Stürmer seine Emotionen nicht zurückhalten und stürmte mit der Jubeltraube mit auf dem Platz. Nach Abpfiff stellte er Schiedsrichter Anthony Taylor nach dessen strittiger „Hand“-Entscheidung in den Katakomben zur Rede.
Der Bundestrainer weiß, was er an seinem Zuarbeiter hat. Nicht umsonst verriet er kürzlich, dass die Rückhol-Aktion von Toni Kroos federführend die Idee von Wagner war.
Seine Expertise wollen sich nun also auch Vereine nützlich machen. Beim DFB ist man jedoch überzeugt, dass der Co-Trainer bleibt. Zumal er noch keine Fußball-Lehrer-Lizenz besitzt, sondern lediglich den A-Schein und daher keine Profi-Mannschaft alleine betreuen darf.
BOK, PK