Spielt vielen Engländern zu wenig attraktiv: Coach Gareth Southgate. © Dennis/afp
Köln – Englands früherer Starstürmer Gary Lineker rechnet mit einem Abschied von Nationaltrainer Gareth Southgate schon nach der EM. „Ich denke, er wird nach diesem Turnier gehen“, sagte der 63-Jährige der Sportschau. Southgate ist seit 2016 für die Three Lions verantwortlich, er führte England bei der WM 2018 ins Halbfinale und bei der EM 2021 ins Endspiel. Bei der EM in Deutschland hatte er aber wegen des unattraktiven Stils viel Kritik einstecken müssen.
Lineker rechnet mit Abgang
Das DFB-Team habe ihm im Vergleich viel besser gefallen, sagte Lineker. Er „liebe“ den Fußball, den Deutschland gezeigt habe, so der heutige TV-Experte: „Aber Deutschland ist raus.“ Wenn es um England gehe, sei er deshalb durchaus zu Kompromissen bereit. „Ich würde lieber langweiligen Fußball sehen und gewinnen. Es ist ein Lebensziel von mir, mal zu sehen, wie England irgendetwas gewinnt.“ Letztmals einen wichtigen Pokal gewonnen haben die Engländer bei der Heim-WM 1966. Doch auch bei einem Titelgewinn sei er sicher, dass Southgate seinen Hut nehmen werde: „Ich denke, er wird nach diesem Turnier gehen, egal, was passiert.“
England hatte bis zum Halbfinale nur ein Spiel nach 90 Minuten gewonnen und die beiden K.-o.-Spiele gegen die Slowakei und die Schweiz erst nach Verlängerung beziehungsweise Elfmeterschießen überstanden.
„Wenn es nicht gefällt, tut es mir leid“, verteidigte sich Southgate trocken gegenüber seinen Kritikern. Aber es gehe in erster Linie um Fehlervermeidung bei einer solchen EM. „Das sind nicht einfach nur Fußballspiele, sondern nationale Events mit riesigem Druck.“
Unterstützung bekam der Coach von Luke Shaw. „Ich verstehe die Kritik nicht. Er hat so viel für unser Land und uns Spieler gemacht, er hat uns Profis auf ein neues Level gehoben. Kein Trainer war in der jüngeren Vergangenheit so erfolgreich wie er“, sagte der Nationalspieler und ergänzte: „Wir Spieler lieben ihn. Er ist genau das, was wir brauchen. Er ermöglicht uns, auf dem Feld unser Bestes zu zeigen.“
DPA, SID