„Tu es für mich!“

von Redaktion

Todkranker Eriksson: Brief an Southgate

Titelbitte eines Todkranken: Sven-Göran Eriksson. © Imago

Berlin – Der todkranke Sven-Göran Eriksson hat vor dem EM-Finale emotionale Worte an Englands Nationaltrainer Gareth Southgate gerichtet. Ein im „Telegraph“ veröffentlichter Brief mit dem Titel „Lieber Gareth, tu es für mich, Bobby Robson und England“ soll die „Three Lions“ vor dem Endspiel am Sonntagabend (21.00 Uhr/ARD und MagentaTV) in Berlin gegen Spanien zusätzlich anstacheln.

„Der Job als englischer Trainer bringt enormen Druck mit sich. Man hört so viel über 1966 und das Team von Sir Alf Ramsey. Sie wissen, wie groß die Erwartungen an Sie sind, all diese Jahre voller Schmerzen zu beenden. Ich habe es gefühlt. Sir Bobby Robson spürte es. Jeder der 13 Manager seit Sir Alf wird es gespürt haben“, schrieb Eriksson, der unheilbar an Bauchspeicheldrüsenkrebs erkrankt ist und die Diagnose Anfang 2024 veröffentlicht hat. „Keiner von uns hat es geschafft, aber niemand war näher dran als Gareth Southgate.“

England steht wie 2021 im EM-Finale und hofft auf das Ende der Titellosigkeit seit 1966. „Man kann gar nicht hoch genug einschätzen, wie wichtig der Sonntag für die Zukunft des englischen Fußballs ist. Für kommende Generationen, kleine Jungs und Mädchen werden inspiriert. Dieses Team hat die Chance, dem ganzen Land zu zeigen, dass wir da sind“, schrieb der 76 Jahre alte Schwede, der Englands Nationalteam von 2001 bis 06 betreute.

Eriksson lobte den zuvor schwer kritisierten Southgate für seine Verdienste. „Gareth hat aus unseren Fehlern in der Vergangenheit gelernt. Vor allem die mentale Blockade bei den Elfmetern – er hat es weiter geschafft als jeder einzelne von uns“, sagte Eriksson, der 2013 auch mal als 1860-Trainer im Gespräch war.
DPA

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