Nur teilweise zufrieden: 1860-Trainer Giannikis (l.) und Sportchef Werner beim Testspiel-1:1 gegen den Club. © Imago
Roth – „Die haben eine klare Idee. Das hat heute phasenweise gut ausgesehen“, heißt es auf der Pressekonferenz nach dem Testspiel des TSV 1860 in Roth. Das ist aber nicht die Einschätzung von Löwen-Trainer Argirios Giannikis. Es ist das Urteil des WM-Rekordtorjägers Miroslav Klose. Gegen den 1. FC Nürnberg, den Klose jetzt trainiert, waren die Löwen stark genug, um mit einem 1:1-Unentschieden vom Platz zu gehen.
Patrick Hobsch hatte den Drittligisten in Führung gebracht (7.), Lukas Schleimer für den Zweitligisten ausgeglichen (51.). Zudem verschoss Stefanos Tzimas einen Strafstoß (35.). Tim Danhof, aus Aue für rechts hinten gekommen, hatte Danilo Soares zu Fall gebracht.
Das Testspiel war ein Erfolg, zumindest auf dem Papier. Nach dem Spiel wirkt Trainer Giannikis aber eher zurückhaltend. „Heute waren es vielleicht zehn, zwölf Minuten mit guten Spielphasen“, sagt er. Der neue Löwen-Fußball steckt noch in den Kinderschuhen und lernt gerade erst, stabil zu laufen. Giannikis betont mehrfach, dass diese Unsicherheiten im Spiel dabei normal seien: „Wir wollen ja gegen bessere Mannschaften die Schwächen herausarbeiten.“
Die Mannschaft befindet sich noch im Wachstum. Durch die gesammelte Erfahrung sollen die Spieler als Team zusammenwachsen. Beim Testspiel in Sulzemoos (4:1) kündigte Giannikis außerdem noch zwei Neuzugänge an, die den Kader verstärken sollen. Bis jetzt kam hierzu aber keine neue Meldung. Unbeantwortet bleibt auch die Torhüterfrage, die viele Löwenfans schon länger umtreibt. Kommt Hachings René Vollath doch noch? Im Hintergrund geht der Poker weiter. Die Frage ist, bei welcher Summe SpVgg-Präsident Manni Schwabl schwach wird.
In Roth war es Marco Hiller, der seine Qualität als Keeper über 90 Minuten hinweg bewies. Neben ihm reiste nicht der aufgerückte U 19-Keeper Erion Avdija (19) mit nach Roth, sondern Miran Qela (17), auch er noch ohne Profierfahrung. Nach dem Weggang von David Richter (Osnabrück) zeichnet sich noch keine neue Nummer zwei ab, auch wenn der Saisonauftakt immer näher rückt.
Neben den Veränderungen in Hillers Revier blieb bei den Löwen auch sonst kaum ein Stein auf dem anderen. 20 Spieler gingen, insgesamt neun neue Spieler kamen dazu. „Als ich vor sechs Monaten zum TSV 1860 kam, hatten wir eine andere Situation als jetzt. Jetzt haben wir einen Umbruch“, sagt Giannikis und wirbt um Geduld.
Am Sonntagabend bestritten die Löwen ein weiteres Testspiel. Beim Regionalliga-Absteiger SV Schalding-Heining setzten sie ihre Ungeschlagen-Serie fort und gewannen im Schongang mit 4:0 (3:0). Die Tore erzielten Patrick Hobsch, Maximilian Wolfram, Julian Guttau und Leroy Kwadwo. Bei besserer Chancenauswertung hätte es auch leichter ein Kantersieg werden können.
NINA GESSNER