Kon‘nichiwa, Hiroki!

von Redaktion

Servus, Ito! Abwehr-Japaner kommt aus Stuttgart und greift bei Bayern an

Ito spielte schon mehrfach gegen den FCB, jetzt soll er die Münchner Defensive verstärken. © Kunz/dpa

Hiroki Ito und Münchens Sportdirektor Christoph Freund halten während seiner Präsentation Itos neues Trikot. © Kunz/dpa

München – Mit Stereotypen wollte sich Hiroki Ito nicht lange aufhalten. „Ich bin kein typischer Japaner, aber ich werde versuchen, meinen Beitrag mit viel Fleiß zu leisten“, sagte der erste Neuzugang des FC Bayern, der am Dienstag offiziell vorgestellt wurde. Mit diesem Fleiß, vor allem in der Defensivarbeit, hat sich der 25-Jährige nach mehreren Stationen in Japan (Júbilo Iwata, Nagoya Grampus) zum VfB Stuttgart gekämpft und dort in den letzten drei Bundesligajahren dermaßen überzeugt, dass die Münchner Bosse in diesem Sommer rund 30 Millionen Euro für ihn zahlten.

Vor seiner Präsentation schwirrte an der Säbener Straße die Frage im Raum umher, wofür dieses Geld nun eigentlich angelegt war: für einen teuren Ersatzspieler? Einen günstigen Stammspieler? Oder eine Mischung aus Innen- und Linksverteidiger, die der 1.88 Meter große, trotzdem aber durchaus schnelle Abwehrmann bereits in Stuttgart bekleidet hat? „Wir haben viele starke Spieler“, gab sich Ito auf Nachfrage zu seiner Paradeposition bedeckt. „Ich kann auf vielen Positionen spielen. Wir können uns hier sehr gut ergänzen.“ Auch Sportdirektor Christoph Freund sagte: „Er hat einen starken linken Fuß. Hiroki ist ein super, sehr offener Typ. Er hat sich in den letzten Jahren hervorragend entwickelt und ich bin überzeugt, dass er sein Limit noch nicht erreicht hat.“ Nach Informationen unserer Zeitung ist er eher als Linksverteidiger eingeplant. Ito soll – je nach Ausgangslage am 1. September – entweder Alphonso Davies ersetzen oder ihm in seinem vermutlich letzten Vertragsjahr Konkurrenz machen.

In die dominante Spielweise des neuen Trainers Vincent Kompany passt er mit seinem ausgezeichneten Passspiel ohnehin – der Linksfuß brachte 90 Prozent aller Zuspiele in der vergangenen Saison an den Mann, befindet sich damit in den Top-drei-Prozent aller Bundesligaspieler. Vom Profil gleicht er damit Manchester Citys Nathan Aké, der unter Pep Guardiola zum Linksverteidiger geschult wurde und beim FCB ebenfalls auf der Liste stand. „Bayern hat immer viel Ballbesitz. Wir müssen mit den Druckphasen gut umgehen können“, erklärte Ito seine Erwartungen an die neue Philosophie. Mit Kompany habe er bereits kurz gesprochen, die Themen: „Was ich für einen Beitrag leisten kann, damit wir erfolgreich spielen.“

Eine entscheidende Rolle für die Kaderintegrierung spielt dabei Thomas Müller. Weil der Urbayer bisher beim DFB weilte, haben sie sich noch nicht persönlich getroffen, aber: „Er ist mir bei Instagram gefolgt, außerdem haben wir schon gegeneinander gespielt. Ich habe einen sehr guten Eindruck und freue mich sehr auf die erste Begegnung mit ihm.“ Den womöglich wichtigsten Rat für einen gelungenen Start bekam er aber woanders: „Serge Gnabry hat mir gute japanische Restaurants in München empfohlen.“
VINZENT TSCHIRPKE

HANNA RAIF UND

PHILIPP KESSLER

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