„Die Stars – ganz bodenständige Menschen“

von Redaktion

FC-Rottach-Egern-Chef Schlichtner über den bevorstehenden Besuch der großen Bayern

Ganz nah dran am Star: Junge Fans im vergangenen Jahr in Rottach-Egern mit Kim. © IMAGO

Freut sich narrisch auf die Bayern: Stefan Schlichtner, 1. Vorstand des FC Rottach-Egern. © privat

Es ist alles hergerichtet für den Rekordmeister: Auf die Bayern warten perfekte Platzverhältnisse. © Bonke

Auch die Infrastruktur für die Versorgung der Fans stimmt: Die Gastgeber sind gut präpariert. © Bonke

Der Andrang ist stets riesig, wenn die Bayern kommen: Zum Testspiel am kommenden Mittwoch werden 2500 Fans auf dem Sportplatzgelände Birkenmoos erwartet. © Plettenberg

Rottach-Egern – Hurra, die Bayern kommen! Und auch wenn es jedes Mal viel Arbeit für den FC Rottach-Egern ist, wenn der Rekordmeister auf dem Sportplatzgelände Birkenmoos gastiert, freut sich Stefan Schlichtner narrisch auf den Besuch von Montag bis Donnerstag. Im Interview spricht der 1. Vorstand über helfende Hände aller Altersklassen, den großzügigen FC Bayern, den Wettergott – und die Hoffnung auf einen Ehrentreffer im Testspiel am kommenden Mittwoch.

Herr Schlichtner, ab Montag gastieren die Bayern beim FC Rottach-Egern. Sind Sie gut vorbereitet?

Sehr gut sogar. Man wird von Jahr zu Jahr routinierter. Kleine Stellschrauben haben wir wie jedes Jahr nachjustiert. Aber wir sind zufrieden und bereit.

Woran merkt man die Routine?

Wir haben inzwischen ein Rezeptbuch …

Dann verraten Sie uns mal: Was steht im Geheimrezept?

Wie überall ist es nicht leicht, Helfer zu finden. Ich weiß also inzwischen, dass man sehr dahinter sein muss. Und auch die Mitglieder sehen, dass es anders nicht geht. Wenn nicht alle mithelfen, sind wir nicht in der Lage, das Mammut-Event für uns zu stemmen. Und ohne Gäste wie den FC Bayern würden wir nicht überleben. Dann müssten wir mit den Preisen drastisch hochgehen.

Sind von den Bambinis bis zu den Alten Herren wieder alle dabei?

So ist es. Die Kleinsten und die Ältesten helfen mit. Auch Gladbach hat ja inzwischen einen sehr guten Ruf im Ort, trotzdem ist es schon eine andere Hausnummer, wenn der FC Bayern kommt. Aber es ist auch eine schöne Bestätigung für unsere Arbeit.

Was ist heuer anders als letztes Jahr?

Es gibt dieses Jahr einen Kartenvorverkauf für das Testspiel. Das war im letzten Jahr aufgrund der Kurzfristigkeit der Ansetzung nicht möglich. Leider, denn die Tageskasse hat ein kleines Verkehrschaos ausgelöst. Das wollen wir natürlich nicht.

Die Kulinarik für 2500 Zuschauer ist auch eine Herausforderung.

Das stimmt. Aber wir setzen die Helfer ihren Talenten entsprechend ein. Es kann nicht jeder Bier ausschenken, es kann nicht jeder schnell grillen. Beim Testspiel zum Beispiel stehen zwei Köche am Grill. Echte Fachmänner also (lacht).

Mit was für einem Andrang rechnen Sie?

Im Sicherheitskonzept ist festgelegt, dass wir 2500 reinlassen dürfen. Beim Spiel gehe ich davon aus, dass die auch kommen werden, bei den Trainings rechnen wir mit rund 2000. Das kommt dann auf den Tag an. Wir hoffen natürlich auf den Wettergott.

Im letzten Jahr herrschte große Gewitter-Angst während des Testspiels.

Das stimmt – aber unbegründet. Das Gewitter kam erst nachts. Tatsächlich aber haben wir eine Sorge weniger in dieser Hinsicht. Der Platz wurde im letzten Jahr direkt nach dem Gladbach-Trainingslager neu gemacht, seitdem läuft das Wasser richtig gut ab. Die Bayern sind aber da auch sehr engagiert. Unser Platzwart steht mit dem Greenkeeper Peter Sauer mittlerweile im freundschaftlichen Kontakt. Wir kriegen sehr viel Tipps und Unterstützung. Auch in allen anderen Bereichen. Das Verhältnis ist top.

Was passiert mit den Einnahmen?

Ohne zu viel zu verraten: Der FC Bayern ist da sehr spendabel. Wir sind sehr dankbar, ein paar Sorgen weniger zu haben.

Apropos Sorgen: Das letzte Testspiel endete 0:27. Gibt es heuer einen Ehrentreffer?

Das ist immer das erklärte Ziel. Unsere Anzeigentafel geht bis 19, ich hoffe, dass die nicht überschritten wird (lacht). Ich habe ja in den 2000er Jahren auch mehrfach gegen die Bayern gespielt. Wir hatten nie eine 2 davor. Ich gebe aber zu: Es ist nicht mehr so leicht wie früher, weil ein bisschen mehr Zug drin ist.

Nach der Europameisterschaft sind immerhin weniger Nationalspieler dabei …

… aber da kann ich aus Erfahrung sprechen: Früher hat die zweite Garde immer noch ein bisschen mehr Gas gegeben. Die wollten sich ja zeigen. Und jetzt haben sie auch noch einen neuen Trainer dabei, dem sie sich zeigen wollen. Trotzdem freuen wir uns auf bodenständige Menschen. Es ist immer schön zu sehen, wie wir von den „Stars“ behandelt werden.

Hat Vincent Kompany Extra-Wünsche?

Da geht es von Trainer zu Trainer immer nur um Nuancen. Mal eine Linie, die mehr gezogen werden muss, um ein bestimmtes Stellungsspiel zu zeigen. Aber nichts Gravierendes.


INTERVIEW: HANNA RAIF

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