Attacke! Wide Receiver Marvin Rutsch (l.) bei der Hitzeschlacht gegen die Helvetic Mercenaries. © Imago
München – „Viele Leute wären heute normalerweise ins Schwimmbad gegangen“, feixte Manager Sebastian Stolz angesichts der Gluthitze beim zweiten Match der Munich Ravens im Unterhachinger Sportpark. Auch die Spieler hatten schwer zu kämpfen, was die Ravens jedoch nicht davon abhielt, einen souveränen 55:23-Heimsieg gegen die Helvetic Mercenaries einzufahren.
Die Münchner gingen nach zwei spielfreien Wochen ausgeruht in die Partie und wurden ihrer Favoritenrolle gegen die Gäste aus Zürich gerecht. Tomiwa Oyewo sorgte früh für die Führung. „Unsere Leistung heute war fantastisch, das Trainerteam hat uns genau die richtigen Spielzüge angesagt“, so der Runningback, der später noch einen weiteren Touchdown folgen ließ und zum Spieler des Spiels gekürt wurde. Wer jetzt schon mit einem Ravens-Durchmarsch rechnete, lag allerdings falsch. Angetrieben von Quarterback Carlton Aiken gelang den Mercenaries, die zuvor nur ein Spiel gewinnen konnten, der Ausgleich. Jedoch verletzte sich Aiken dabei und konnte nicht mehr weiterspielen. Da kein positionsgetreuer Ersatz zur Verfügung stand, musste Passempfänger Anthony Brown übernehmen. „Das hat unsere Taktik ziemlich verändert, da ein Receiver natürlich ganz anders läuft als ein klassischer Quarterback“, analysierte Ravens-Cheftrainer Kendral Ellison.
Letztlich profitierten die Münchner, die vor dem Spiel eine ausgeglichene Bilanz aufwiesen, aber doch von der Schwächung der Schweizer.. Zur Pause führte das Team um Quarterback Chad Jeffries deutlich mit 31:10.
In Durchgang zwei ließen es beide Teams langsamer angehen. „Die Hitze geht extrem an die Substanz der Spieler. In dem kleinen Raum zwischen Körper und Ausrüstung sind es wahrscheinlich an die 50 Grad. Das merkt man dann logischerweise, je länger die Partie dauert“, sprach Zernicke den Spielern sein Mitgefühl aus. Wen er dabei vergaß: Maskottchen „Dave the Rave“, das über die gesamte Spieldauer, die 3327 Zuschauer im Sportpark tapfer animierte.
Manager Stolz war zufrieden: „Die Spiele heute und vor zwei Wochen waren sehr gut. Zuvor hätten wir natürlich gerne das ein oder andere Spiel mehr gewonnen, wir haben aber noch genug Zeit. Die Playoffs bleiben das Ziel.“ Aktuell stehen die Münchner in der Central Conference auf Platz 3.
Die Möglichkeit auf den dritten Sieg in Serie gibt es bereits am Sonntag. Dann treffen die Ravens zu Hause auf die Milano Seamen. Spielbeginn ist um 13:00 Uhr.
CLAAS SCHÖNFELD